Photovoltaik-Marktplatz Milk the Sun: „Der Wirtschaftszweig hat nach wie vor großes Potential“

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Als „erster europäischer Marktplatz für Photovoltaikanlagen und zugehörige Dienstleistungen“ ist MilktheSun seit Ende März online. MeinStartup.com im Gespräch mit einem der vier Gründer, CEO Felix Krause:

Wieso kam nicht früher jemand auf diese sehr gute, aber eigentlich ja naheliegende Geschäftsidee, was meinen Sie?

Die Photovoltaik hat sich in den letzten Jahren immer mehr etabliert. Da es sich aber nach wie vor um einen recht jungen Wirtschaftszweig handelt, ist das zugrundeliegende Marktsystem natürlich noch nicht perfekt ausgereift. Das haben wir sozusagen am eigenen Leib erfahren müssen. Dirk und ich haben 2009 einen Projektentwickler für deutsche und englische PV-Anlagen gegründet. Dabei sahen sie sich mit einem unübersichtlichen Markt, langen Maklerketten und hohen Transaktionskosten konfrontiert.

Es bestand keine Möglichkeit, entsprechende Dienstleistungen (Versicherung, Maintenance o.Ä.) unkompliziert zu beziehen oder gar zu vergleichen. Auf diese persönlichen Erfahrungen haben wir mit Milk the Sun reagiert. Wir haben – schneller als andere – ein Problem erkannt und konnten aufgrund von Fachwissen und dank den richtigen Kontakten unsere Idee umsetzen. Unser Team besteht aus Fachkräften aus den Bereichen Photovoltaik, Wirtschaft, Finanzen, Marketing und Projektentwicklung. Milk the Sun ist also nicht nur ein Online-Marktplatz für Photovoltaikanlagen, auf dem Angebot und Nachfrage endlich direkt aufeinandertreffen können, sondern wir bieten auch eine Art Rundum-Service mit sämtliche Dienstleistungen, Kontakten und Informationen rund um die Thematik der Solarenergie. Eben all das, was wir uns damals gewünscht hätten!

Sie durften sich über zahlreiche sehr positive Rückmeldungen, aber auch Presseberichte zu Ihrem Konzept freuen. Wie sehr hat Sie dies dabei unterstützt, Milk the Sun am Markt platzieren zu können?

Positives Feedback motiviert natürlich immer! Und um sich einen Namen zu machen und Fuß in der Branche zu fassen, ist es natürlich sehr hilfreich, wenn über einen geredet wird. Zumal es die Solarbranche im Moment nicht leicht hat. Die Absenkung der Einspeisevergütung für Solarstrom hat in den letzten Monaten zu großen Unsicherheiten am europäischen Markt geführt. Vor diesem Hintergrund haben wir das Geschäftsmodell von Milk the Sun selbstverständlich noch einmal gründlich überprüft. Mit dem Ergebnis, dass sich auf lange Sicht nur noch sehr kostengünstig geplante und erstellte Anlagen als rentabel erweisen.

Und genau das ermöglichen wir unseren Kunden: bei uns entfallen auf jeden Fall schon einmal die hohen Transaktionskosten und die zeitintensiven Vermittlerketten. Milk the Sun bietet eine unkomplizierte Möglichkeit, Photovoltaikanlagen auch weiterhin gewinnbringend zu betreiben. Und anhand der Rückmeldungen zufriedener Kunden, der Artikel, Pressemitteilungen oder auch der Preise, die wir erhalten haben, fühlen wir uns und die Innovationskraft von Milk the Sun bestätigt. Das spricht sich natürlich in der Branche herum!

Wie verfolgen Sie die aktuelle Diskussion rund um Vor-, aber auch Nachteile der Solarenergie? Seit der Energiewende gehört das Thema ja zu einem der meistbehandelten überhaupt..

Obwohl die staatlichen Förderungen für Photovoltaik zurückgehen, sehen wir nach wie vor ein großes Potential in diesem Wirtschaftszweig. Photovoltaik ist kurz davor, Netzparität zu erreichen. Erneuerbare Energien werden immer wichtiger und verdrängen atomare oder fossile Ressourcennutzung. Die öffentliche Wahrnehmung hat sich die letzten Jahre stark gewandelt. Green economy und nachhaltiges Wirtschaften setzt sich immer mehr durch. Indem wir die Wirtschaftlichkeit der Photovoltaik erhöhen, treiben auch wir die Energiewende voran und leisten einen Beitrag zum Ausbau der Erneuerbaren Energien.

Muss sich Deutschland – nachdem die Produktion hauptsächlich in andere Länder abwandert – eher auf Dienstleistungen und Konzepte wie das von Milk the Sun konzentrieren, um überhaupt noch an den zukünftigen Entwicklungen beteiligt zu sein?

Deutschland ist nach wie vor Spitzenreiter auf dem Gebiet der Photovoltaik. Da aufgrund der Absenkung der Einspeisevergütung ein leichter Rückgang bei der Produktion und Installation von Neuanlagen nicht auszuschließen ist, werden andere PV-Dienstleistungen, wie auch wir sie anbieten, eine zunehmend wichtige Rolle spielen.

Milk the Sun agiert z.B. schon von Anfang an auf dem Zweitmarkt, ermöglicht also den Handel mit bereits laufenden PV-Anlagen. Immer mehr Firmen spezialisieren sich auf O&M von Solaranlagen. Auch bei uns gehört Wartung und Instandhaltung zum Dienstleistungsstandard. Ferner kooperieren wir mit SecondSol, einem Unternehmen, das den Modulzweitmarkt bedient. Die Ersatzteilversorgung auf dem Solarsektor ist bisher nicht einmal ansatzweise gewährleistet. Über SecondSol können unsere Kunden neue oder gebrauchte Komponenten finden, die den Ertrag ihrer Anlage über die gesamte Laufzeit sicherstellen.

Der Wirtschaftszweig der Photovoltaik bietet noch unzählige Ausbaumöglichkeiten. Dazu gehört selbstverständlich auch die Optimierung und Erweiterung eines eigenen Dienstleistungssektors.

Sie suchen noch nach Investoren, ist das richtig? Welchen Weg wollen Sie hierbei einschlagen, und welche Partner wünschen Sie sich idealerweise?

Im Moment ist Milk the Sun noch zu 100% eigenkapitalfinanziert. Für die weitere Expansion befinden wir uns aber in fortgeschrittenen Gesprächen mit Investoren. Analog zu unserem breiten Angebot suchen wir Partner nicht nur aus dem Bereich der Photovoltaik, sondern auch aus Wirtschaft, Finanzen oder dem juristischen Sektor. Idealerweise auf europaweiter Ebene.

Milk the Sun befindet sich derzeit noch in der offenen Beta-Phase. Welche Erkenntnisse konnten Sie hieraus bereits erzielen, die nach und nach in Ihre Dienstleistungen und Ihr Portfolio einfließen werden?

Nachdem unser Erst- und Zweitmarkt, also der Handel mit Projektrechten bzw. bestehenden Solaranlagen erfolgreich angelaufen ist, bauen wir diesen nun konsequent europaweit aus. Erster Schritt ist es natürlich, unsere Homepage, die im Moment auf Deutsch, Italienisch und Englisch angeboten wird, um weitere Sprachen zu erweitern. Außerdem entwickelt sich das Team von Milk the Sun täglich weiter, sammelt Erfahrungen und optimiert die Markt- und Unternehmensstruktur.

Ganz aktuell haben wir eine Lösung für das Problem der zuverlässigen Übermittlung von Unterlagen gefunden. Milk the Sun stellt jetzt seinen Kunden einen verschlüsselten und gesicherten Datenraum zur Verfügung, in den schnell und unkompliziert alle relevanten Unterlagen zu aktuellen PV-Projekten hochgeladen werden können. Investoren erhalten nach Prüfung Zugriff auf diese Daten und potentielle Geschäftspartner können direkt miteinander in Kontakt treten.

DANKE, FÜR‘S ZU ENDE LESEN!

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2 Gedanken zu „Photovoltaik-Marktplatz Milk the Sun: „Der Wirtschaftszweig hat nach wie vor großes Potential““

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