Startup Einzelhandel online und stationär – so gelingt’s

1. Die ersten Schritte bei der Unternehmensgründung

Ein Unternehmen zu gründen und damit den Weg in die Selbstständigkeit zu wagen, ist für viele Menschen ein Traum. Dennoch setzen nur wenige diesen Plan um. Die Zahl der Unternehmensgründungen ist in den letzten zehn Jahren sogar zurückgegangen. Seit 2004 erlebt die Zahl der Unternehmensgründungen eine rückläufige Tendenz. Dieser Trend hat sich in den letzten Jahren auf einem niedrigen Niveau eingependelt.

Insbesondere als potentieller Einzelhändler punktet man oft mit kreativen Ideen. Daher ist es schade, dass die Umsetzung solcher einfallsreicher Ideen oft nicht in Angriff genommen wird. Dabei müssen einige wichtige Basics beachtet werden, um sich den Wunsch, einen kleinen oder größeren Startup Einzelhandel zu eröffnen, zu erfüllen.

Essentiell in diesem Rahmen ist ein Businessplan, der die fundamentalen Punkte einer Geschäftsidee zusammenfasst. Für die konkrete Umsetzung eines solchen Plans für den Einzelhandel sind verschiedene Kriterien bedeutsam. Sowohl eine Standortanalyse als auch Multichannel, d.h. der Verkauf über mehrere Vertriebskanäle, sind heutzutage von wesentlicher Bedeutung. Darüber hinaus spielen diverse weitere Faktoren, wie die erstmalige und weiterführende Finanzierung, Rechtliche Vorschriften und bürokratische Vorgänge eine Rolle.

Den Businessplan umzusetzen beinhaltet das Beachten einiger wichtiger Schritte wie z.B. Marketing und PR, jedoch auch, die eigenen Finanzen im Blick zu behalten. Auch Kundenwünsche müssen stets und ständig beobachtet und verwirklicht werden. Welche Bedürfnisse der individuelle Kunde des Einzelhandelsgeschäfts hat, lässt sich wirtschaftspsychologisch ergründen und erfassen. Business-Planer helfen dabei, aktuelle Anforderungen zu verstehen.

Überlegungen wie das Interieur des Shops, die Platzierung und Wahl der Kasse sind sowohl Spaß- als auch Pflichtprogramm, da es hier feste Vorgaben gibt. So muss etwa die Kasse ab 2017 infolge neuer rechtlicher Regelungen elektronisch sein und eine digitale Dokumentation und Aufbewahrung von Geschäftsvorgängen ermöglichen.

Insbesondere befassen solle sich der Einzelhändler auch mit dem Thema Warenwirtschaft. Fragen nach den Lagerbeständen, Bestsellern und Nachbestellungen sind hierbei relevant. Aber auch Themengebiete wie die Kassenführung und die Buchhaltung sind für den Neuhändler von Bedeutung.

Im Wesentlichen sollte der Neugründer vor allem heute aber eine relevante Entwicklung grundlegend verstehen: die Schere, die sich immer mehr zwischen dem lokalen Handel und dem Onlinehandel auftut.

2. Onlineshop vs. stationärer Shop? Hier verwischen zunehmend Grenzen

Seit den 70er Jahren entwickelt sich die IT-Technologie immer schneller weiter. Das Thema Handel wird dabei natürlich nicht ausgespart. Es macht Sinn, sich als angehender Einzelhändler sowohl mit den Erfordernissen des stationären Ladengeschäfts als auch mit denen des E-Commerce auseinanderzusetzen. Denn nur so kann man das eigene Business den aktuellen Erfordernissen der Wirtschaft anpassen.

Die Bedürfnisse der Kunden haben sich in den vergangenen Jahren im Zuge der Digitalisierung gewandelt. Da der Kunde stets im Mittelpunkt steht, gilt es, sich als Händler mit dieser Veränderung auseinanderzusetzen. Neue Kaufprozesse wie Click & Collect, bei denen sich der Einkäufer Produkte im Onlineshop bestellen und vor Ort im Laden abholen kann, sind gefragt wie nie zuvor. Kunden nutzen Click & Collect bereits oft und werden auch in Zukunft häufiger auf diese Art einkaufen.

Wichtig ist, die ganze Entwicklung rund um das Internet nicht negativ zu bewerten und sich frei zu machen von der Angst vor den Erfordernissen, die mit der aktuellen komplexen Situation in der Marktwirtschaft einhergehen. Bei der Neueröffnung eines Ladens – oder ließe sich besser von zwei Shops sprechen? – wächst man in beide Bereiche gleichermaßen hinein. Die Anforderungen, sowohl des stationären Ladengeschäfts, als auch des Onlineshops, hat man so von Beginn an im Blick.

Keiner der beiden Wege, den Markt zu bestreiten, ist „besser“ oder „schlechter“. Ein stationäres Geschäft ist auch weiterhin unverzichtbar. Man kann sich vorstellen, wie trostlos die Städte ohne Ladengeschäfte aussehen würden. Außerdem gibt es genügend Gründe für einen Shop, in dem der Händler auch vor Ort beratend tätig sein kann. Aktuelle Studien zeigen, dass für 85 % der Kunden vor dem Kauf die persönliche Beratung und für 55 % ein kostenloser Test oder eine Probe der angebotenen Waren wichtig ist. After-Sales-Services wie die Erreichbarkeit eines Ansprechpartners bei Reklamationen, Fragen und Beschwerden sind für mehr als 80 % der Kundschaft von Bedeutung.

Letzten Endes geht es für ein erfolgreiches Gelingen eines Einzelhandel-Startups darum, den Spagat zwischen dem Onlineshop und dem stationären Laden zu schaffen. Die Lösung, erfolgreich Handel zu betreiben, liegt im Mehrkanal-Weg . Beide Kanäle – der Online-Handel und das Lokale Geschäft – werden durch diesen vereint. Verschiedene Vertriebs- und Kommunikationswege vom eigenen Onlineshop bis hin zur eBay-Anbindung können genutzt werden und ermöglichen so den Verkauf.

Die Zukunft des Einzelhandels wird eine zunehmende Auflösung der Trennung der Kanäle mit sich bringen. Letzten Endes geht es einzig und allein um den Oberbegriff Handel, auf den es sich zu fokussieren gilt. Dabei sollte die Betrachtung immer mit den Augen des Kunden erfolgen. Für ihn ist die Bezeichnung der Warenwege nicht von Bedeutung. Er möchte letzten Endes nur einkaufen.

3. Erfolgreich die Kanäle vereinen: die konkrete Umsetzung

Um den Umsatz auf das bestmögliche Level zu steigern, dürfen die Bedürfnisse des Kunden nicht aus den Augen verloren werden. Dieser möchte seine Freiheiten, die er beispielsweise durch Webrooming und Showrooming bekommt, nicht mehr missen. Komfortabilität siegt; Zeit, Geld und Nerven werden gespart. Eine durchaus nachvollziehbare Anforderung.

Am Ende läuft es darauf hinaus, dass für jeden Unternehmer, ob Neugründer oder nicht, eine Auseinandersetzung mit der Digitalisierung notwendig wird. Selbst der noch so kleine Einzelhändler wird sich hier einreihen müssen. Um den Spagat zwischen diesen Welten zu meistern, gibt es für den Einzelhändler durchdachte Software-Lösungen. Ein Kassenprogramm für den Einzelhandel vereint das notwendige Equipment von der Warenwirtschaft über die Buchhaltung bis hin zur Online-Anbindung in einem System und ist somit eine clevere Hilfe.

Solche Programme sind in der Regel unkompliziert zu bedienen und ohne großen technischen Aufwand integrierbar. Für den Einzelhändler bietet sich damit die Chance, sowohl den lokalen Shop als auch den Onlineshop im Blick zu haben und zu verwalten. Die Kanäle werden ohne großen Kostenaufwand miteinander verbunden.

Der Einzelhändler kann mit einem einfachen mobilen Endgerät wie einem iPad die Kasse bedienen, den Onlineshop verwalten und den Kundenstamm im Auge behalten. Die essentielle Warenwirtschaft lässt sich durch solche Software-Kassensysteme, mit denen Warenbestände online und lokal synchronisiert werden, übersichtlich betreiben. Ständige Aktualisierungen der Software garantieren, dass der Händler so mit der Zeit geht.

4. Den Laden „am Laufen“ halten

Letzten Endes ist die Herausforderung, den eigenen Laden mit Erfolg zu betreiben, in vielerlei Hinsicht auch eine Frage der Kundenzufriedenheit. Durch Marketing-Maßnahmen wie etwa einem eigenen Firmen-Newsletter lassen sich langfristige Kundenbindung und -zufriedenheit erzielen. Die Kundenverwaltung, die sich optimal mittels Softwaresystemen realisieren lässt, spielt hierbei eine nicht unwesentliche Rolle.

Es ist somit das Ziel für ein jedes Startup im Einzelhandel, den Überblick zu behalten: über den Kundenstamm, die Warenwirtschaft und die eigene Buchhaltung sowie über die Marketing und PR-Maßnahmen. Diese Bereiche sollten dabei auf dem Mehrkanal-Weg abgedeckt werden. Beachtet man als Neueinsteiger diese Punkte, sind damit bereits wesentliche Herausforderungen geschaffen.

Services, die den Kunden ansprechen, wie Click & Collect können mit einem funktionalen Kassen- und Warenwirtschaftssystem abgedeckt werden. Der Kunde kann so auf mehreren Kanälen bedient und vom Einzelhändler nach den klassischen Prinzipien des Marketings begleitet werden.

Aber auch für den Geschäftsinhaber sollten Prozesse weitestgehend vereinfacht werden. Er muss den Überblick behalten und sich erfolgreich um die Buchhaltung kümmern können. Mit dem Erlass der GoBD, den „Grundsätzen zur ordnungsgemäßen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff” ab dem 01.01.2017, sieht sich der Händler mit neuen Richtlinien der Dokumentation und Speicherung von Geschäftsabwicklungsprozessen konfrontiert.

Ab Anfang 2017 sind GoBD-konforme elektronische Kassensysteme Pflicht. Da man sich als Einzelhändler primär mit anderen Dingen als der Buchhaltung auseinandersetzen möchte, ist es von Vorteil, sich ein System zuzulegen, mit dem man die Finanzen bequem verwalten kann. Auf diese Art spart man Zeit und damit auch Geld.

Ein kleiner Tipp zum Abschluss für den baldigen Selbstständigen ist, die Digitalisierung nicht als Gegner anzusehen, sondern als Fortschritt, der Prozesse erleichtern kann.

DANKE, FÜR‘S ZU ENDE LESEN!

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1 Gedanke zu „Startup Einzelhandel online und stationär – so gelingt’s“

  1. Besten Dank für diesen interessanten Artikel. Onliner sind es gewohnt durch – Tools wie Google Analytics – den Puls des Kunden zu spüren.

    Einzelhändler haben es offline dabei meistens schwer. Zur Messung der Kundenzufriedenheit habe ich daher RetailQR.com entwickelt – ein System zur Messung der Kundenzufriedenheit via Kassenbon-Umfrage. Die Auswertung des Kundenfeedbacks findet online statt.

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