Volkshochschule war gestern. Computerkurse für Anfänger und Senioren können heute ganz bequem und unabhängig von der vorhandenen Technik auf der heimischen Couch absolviert werden. Das verspricht Max Karl, der Gründer von ComputerkursePrivat und erzählt uns, wie er seine Geschäftsidee entwickelt hat.
Herr Karl, kurz und knapp: Erklären Sie Ihre Geschäftsidee?
Wir von ComputerkursePrivat haben uns zum Ziel gesetzt, ein Netz für private Computerkurse, technische Unterstützung, sowie Informatik/Mathematik Nachhilfe im gesamten deutschsprachigen Raum aufzubauen und jedem, unabhängig der vorhandenen Hard- und Software, bequem von zu Hause eine individuelle Schulung zu ermöglichen.
Was genau war der Auslöser für den Start eines eigenen Business?
Meine Großmutter hatte hin und wieder Computerkurse an der Volkshochschule und stellte fest, dass an ihrem eigenen Computer vieles ganz anders funktioniert. Dazu kam ihre Angst, vor allen Kursteilnehmern vermeintlich banale Fragen zu stellen und daraufhin verspottet zu werden.
Aus dieser Situation entstand die Idee für private Computerkurse und ich begann mit Kursen in Berlin. Nach zwei Jahren und einer sehr guten Resonanz meiner Kunden kam mir der Gedanke, die Website für ganz Deutschland auszuweiten.
Was macht Ihr Geschäftsmodell einzigartig – was ist der USP?
Kurse in der Volkshochschule waren gestern – heute ist das technische Angebot so breitgefächert und die Fragen so spezifisch, dass ein Kurs für die breite Masse das nicht mehr abdecken kann. Unsere Kurse sind direkt auf den Kunden zugeschnitten.
Durch meine eigenen Erfahrungen mit privaten Computerkursen habe ich festgestellt, das sich der Trend genau in diese Richtung entwickelt. Man möchte das Wissen gezielt vermittelt bekommen und oft benötigen die Kunden noch andere Unterstützung, wie beispielsweise Installationen oder das Zusammenspiel von externen Geräten mit dem Pc, was in einer Volkshochschule schlichtweg nicht gegeben ist.
Wo sehen Sie Ihre Zielgruppe bzw. wer sind Ihre Wunschkunden?
Die Zielgruppe ist sehr breit gestreut. Vor allem werden Männer und Frauen zwischen 30 und 80 Jahren von den Kursen angesprochen. Die Erfahrung zeigt jedoch, das der Großteil der Kunden zwischen 30 und 60 Jahre alt ist.
Wie viel Geld wurde bis zum Start investiert und wie lange war die Vorlaufzeit?
Da ich das Projekt als Student neben der Uni entwickelte, habe ich die Kosten natürlich gering gehalten. Der Vorteil war, das ich vorher schon in der Webentwicklung selbstständig war, so konnte ich die Website in relativ kurzer Zeit komplett alleine entwicklen.
Dadurch liegen die Ausgaben lediglich bei meinem Arbeitsaufwand in der Entwicklung und den Kosten für die Betreibung der Website – also praktisch ein Low Budget Projekt.
Wie sieht es mit der Einnahmeseite aus – auf welchen Weg werden Geldrückflüsse erzielt?
Momentan sind wir noch rein auf Kundengewinnung aus und verlangen somit kein Geld für die Vermittlung. Sobald aber ein stabiler Kundenstamm existiert, wird von uns eine Art Vermittlungspauschale erhoben.
Welche Werbe- bzw. PR-Aktion hat bis dato für den größten Bekanntheitsschub gesorgt?
Wir haben bisher noch keine größeren PR-Aktionen gestartet. Aber neben dem Onlinemarketing und dem Verteilen von Flyern ist bei uns Mundpropaganda auch ein Erfolgsfaktor.
Welche Vision verfolgen Sie und welche Schlagzeile würden Sie gern mal über Ihr Unternehmen lesen?
Wenn irgendwann ein Großteil der deutschsprachigen Computerkurse über unsere Website vermittelt wird.
Schlagzeile: „ComputerkursePrivat.de setzt einen neuen Trend in Sachen Computerschulungen.“
Auf welche 3 Tools/Komponenten können Sie bei der täglichen Arbeit nicht verzichten und warum?
MacBook/ Smartphone: da unsere Kurszahlen und Lehrerbewerbungen ständig steigen, gibt es immer was zu tun.
AptanaStudio: unsere Seite steckt noch in den Kinderschuhen und benötigt somit ständig Betreuung.
Bootstrap: gutes Design ist uns wichtig und gerade dazu trägt Bootstrap einen wesentlichen Teil bei.
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg – worauf kommt es wirklich an?
Das man die Mitmenschen durch sein persönliches Wirken ein Stück weiter voran bringt und ich hoffe, dass wir genau das tun.
Welchen Fehler würden Sie aus ihrer Erfahrung heraus jungen Gründern ersparen?
Am wichtigsten ist es, das Ziel nie aus den Augen zu verlieren, selbst wenn es hin und wieder nicht so läuft wie erhofft – man sollte immer an seine Idee glauben und diese auch verwirklichen.
Welche Frage sollte sich eine Unternehmerin bzw. ein Unternehmer mindestens einmal gestellt haben?
Wie mache ich meine Idee zu etwas Einzigartigem.
Mit welchen drei Worten würden Sie sich selbst beschreiben?
ehrgeizig, zuverlässig und effizient