Dating mal anders? Zwar kommt auch bei der Crush App der Erstkontakt digital zustande – doch dann trifft Man(n) Frau relativ schnell in der analogen Welt. Du verschwendest keine Zeit beim Chatten, sondern lernst dich schnell in einer kleinen Gruppe bei einem netten Abendessen kennen. Mehr über das Gründertrio (Joao Ferreira, Lukas Reinhardt, Kai Burghardt – v.l.n.r) und ihr Startup verrät uns Lukas im Interview.
Lukas, kurz und knapp: Pitche Eure Geschäftsidee?
Crush Frankfurt ist die erste Dating App, bei der man sich direkt im wahren Leben kennenlernt.
Es treffen sich drei Frauen und drei Männer, die sich nicht kennen, zu einem Date.
Über die App können sich Nutzer ganz einfach zu Gruppen zusammenfinden. Dabei findet keine Kommunikation statt.
Sobald sich sechs Leute gefunden haben, suchen wir automatisch ein passendes Restaurant für die Teilnehmer zum ausgewählten Termin.
Was genau war der Auslöser für den Start in ein eigenes Business?
Wir, Kai, Joao und Lukas, die 3 Gründer von Crush, sind alle schon immer begeistert von der Startups Szene und den großen Vorbildern aus dem Silicon Valley. Daher waren wir uns immer sicher, dass wir mal eine eigene Firma starten wollen.
Als dann mit Crush endlich die richtige Idee da war, von der wir alle begeistert waren, war uns klar: Jetzt ist die Zeit gekommen ein eigenes Business zu starten.
Was macht das Geschäftsmodell einzigartig – was ist der USP?
Bei keiner anderen App im Dating Segment kann man so schnell und leicht neue Leute im echten Leben kennenlernen. Man verschwendet keine Zeit mit langwierigem Chatten oder Fake Accounts, sondern lernt sich direkt in einer Gruppe von sechs Personen bei einem gemeinsamen Abendessen in einem Restaurant kennen. So kann man quasi täglich potentielle Partner im wahren Leben kennenlernen.
Das Problem bei herkömmlichen Dating Apps ist meist, dass sich zwei Personen attraktiv finden und oft anfangen miteinander zu kommunizieren (z.B. über Textnachrichten), aber meistens kein Treffen im wahren Leben zustande kommt. Oft scheitert das Treffen an einfachen Konflikten wie: „Wann hast du Zeit?“ und „Wo wollen wir uns treffen?“.
Ein weiterer Faktor ist, dass Crush-Dates um einiges entspannter sind, als die klassischen Dates zu zweit. Man lernt sich in einer Gruppe kennen und kann problemlos auch eine Freundin oder Freund zur Auflockerung mit zum Date nehmen.
Außerdem kann man unsere App kostenlos in vollem Umfang nutzen, was bei den meisten anderen Dating Apps nicht der Fall ist.
Wo siehst Du die Zielgruppe bzw. wer sind die Wunschkunden?
Kernzielgruppe sind sicherlich Singles zwischen 25 und 35 Jahren, die sich einen Besuch in einem Restaurant gerne mal leisten.
Wie viel Geld wurde bis zum Start investiert und wie lange war die Vorlaufzeit?
Anfang Februar 2017 haben wir uns als Team zusammengefunden und Mitte April ist unsere App online gegangen. Das heißt, bis zum Release der App haben wir circa 10 Wochen gebraucht.
Wir haben bis zum Start der App circa 5000 € aus privaten Rücklagen investiert. Dieses Geld ist vor allem in unser kleines Büro in Frankfurt West, die Gründung der UG und Marketingmaterialien geflossen.
Wie sieht es mit der Einnahmeseite aus – auf welchem Weg werden Geldrückflüsse erzielt?
Für jeden Tisch, der durch unsere App vermittelt wird, bekommen wir eine kleine Provision von den Restaurants.
Welche Werbe- bzw. PR-Aktion hat bis dato für den größten Bekanntheitsschub gesorgt?
Wir haben E-Mails an circa 3000 Frankfurter Studenten geschickt. Uns war nicht so richtig klar, dass unbefugt E-Mails schreiben verboten ist.
Das ganze gab zwar einiges an Ärger und wir mussten eine offizielle Stellungnahme und Entschuldigung veröffentlichen, aber wir haben auch direkt in der ersten Woche circa 200 Nutzer gewonnen.
Welche Vision verfolgt Ihr und welche Schlagzeile würdest Du gern mal über das Unternehmen lesen?
Wir möchten, dass täglich deutschlandweit neue Beziehungen und Freundschaften über die vermittelten Treffen entstehen.
“Tinder war gestern – Mit Crush lernt man sich direkt im wahren Leben kennen”
Auf welche 3 Tools/Apps könnt Ihr bei der täglichen Arbeit keinesfalls verzichten?
Telegram, Spotify, Dropbox
Was bedeutet für Dich persönlich Erfolg – worauf kommt es wirklich an?
Erfolg ist für uns, wenn wir sehen, dass sich fremde Leute über unser Produkt freuen und es gerne benutzen. Das ist der bestätigende Moment, der uns motiviert all unsere Energie in die Weiterentwicklung des Produktes zu stecken.
Natürlich spielen auch Familie und Freunde eine wichtige Rolle zum persönlichen Erfolg.
Welchen Fehler würdest Du aus der eigenen Erfahrung heraus jungen Gründern ersparen?
Zu Gründen ohne Feedback eingeholt zu haben: Bevor man gründet, sollte man Feedback von allen Seiten einholen, um sicherzustellen, dass sich auch andere Personen für dein Produkt begeistern können.
Welche Frage sollte sich eine Gründerin bzw. ein Gründer mindestens einmal gestellt haben?
Ist mein Konzept und mein Geschäftsmodell realistisch oder muss ich es eventuell nochmal verändern?
Man sollte sein Idee regelmäßig selbst hinterfragen und sich auch selbst eingestehen können, dass das Konzept eventuell noch verändert werden muss, damit man auf lange Sicht Erfolg hat. Seid offen dafür euer Konzept zu verändern, wenn ihr merkt, dass sich aktuell noch kein Erfolg einstellt.
Mit welchen drei Worten würdest Du dich selbst beschreiben?
Ehrgeizig, Spontan, Reisebegeistert