Die digitale Visitenkarte MyTaag für Mittelständler & Großkonzerne

Die Meisten in ihrem Alter machen noch Hausaufgaben. Die beiden Hamburger Jungunternehmer Davis Zöllner (17 – links) und Berkay Cankiran (18) hingegen machen bereits ihr eigenes Ding. Mit welchen Startschwierigkeiten man in als junger Gründer zu kämpfen hat und welche Vision die Beiden antreibt, erzählt uns MyTaag Co-Gründer Davis im Interview.

Davis, kurz und knapp: Pitche Eure Geschäftsidee?

Wir sind ein Hamburger Tech-Startup und fokussieren uns auf NFC-Software-Lösungen; kurz gesagt: die Digitalisierung von Visitenkarten für Mittelstand und Großkonzerne. Ziel ist zum einen gegen die massive Papierverschwendung durch den Druck von Papiervisitenkarten vorzugehen, als auch den Gebrauch von Visitenkarten effizienter und leichter zu gestalten.

Was genau war der Auslöser für den Start in ein eigenes Business?

Auslöser war als ich (Davis Zöllner, 17 Jahre alt) meinen Mitgründer Berkay Cankiran (18 Jahre alt) auf einem Unternehmer Event in Berlin kennengelernt habe. Berkay programmiert seit seinem 12. Lebensjahr und wollte schon immer ein soziales Netzwerk mit der NFC-Technologie kombinieren. 

Als er mir genau das in Berlin gezeigt hatte, war ich sehr begeistert. Er hatte einfach nur seinen Taag (NFC-Chip) gegen mein Handy gehalten und auf einmal hatte ich über ein Pop-Up all seine Kontaktinformationen bekommen. 

Im nächsten Schritt sind wir dann auf die Idee gekommen, dass das ebenfalls eine innovative Lösung für Konzerne sein könnte.

Was macht das Geschäftsmodell einzigartig – was ist der USP?

Der eigentliche USP liegt nicht einfach nur bei dem QR-Code oder der NFC-Technologie, welche wir anbieten. Uns macht die eigentliche Software die dahinter steckt einzigartig. Somit können Mitarbeiter selbst ihre Kontaktinformationen jederzeit bearbeiten (z.B. wenn sich E-Mail, Telefonnummer oder Unternehmensposition ändert) und als Unternehmen muss man nie wieder einfache Visitenkarten kaufen.

Wo siehst Du die Zielgruppe bzw. wer sind die Wunschkunden?

Wir legen unseren Fokus primär auf Mittelständler und Großkonzerne.

Dementsprechend stehen wir bereits in der Projektumsetzung mit einem sehr namhaften Immobilienmakler-Konzern und wollen das auch für weitere Unternehmen auf internationaler Ebene umsetzen.

Wie viel Geld wurde bis zum Start investiert und wie lange war die Vorlaufzeit?

Die Anfangsinvestitionen lagen in einem vierstelligen Bereich und waren für uns recht leicht zu decken, weil wir direkt Ansatzpunkte im Vertrieb hatten und genug Bestellungen ausführen mussten. Über so ein tolles Feedback haben Berkay und ich uns natürlich sehr gefreut und jetzt planen wir größere Partnerschaften.

Wie sieht es mit der Einnahmeseite aus – auf welchem Weg werden Geldrückflüsse erzielt?

Diese ergeben sich hauptsächlich dadurch, dass wir die Mitarbeiter von Unternehmen mit unseren Taags ausstatten und somit alle Papiervisitenkarten digitalisieren. Zudem agieren wir seit Ende Februar direkt mit den ersten Resellern im Ausland (insbesondere Asien), um Vertriebspartnerschaften zu starten. Für uns ist somit selbstverständlich der gesamte Consumer Electronics Bereich sehr interessant.

Welche Werbe- bzw. PR-Aktion hat bis dato für den größten Bekanntheitsschub gesorgt?

Durch unser recht junges Alter konnten wir viel mediale Aufmerksamkeit auf uns ziehen. Als besonders interessant hat sich für die Öffentlichkeit beispielsweise erwiesen, dass wir schon als Minderjährige gegründet haben und ich mich somit 6 Monate lang vor Schule, Jugendamt und Gericht durchsetzen musste, um meine volle Geschäftsfähigkeit zu erlangen.

Welche Vision verfolgt Ihr und welche Schlagzeile würdest Du gern mal über das Unternehmen lesen?

“MyTaag stellt bundesweit 50% aller Visitenkarten zur Verfügung” – mit dieser Schlagzeile könnte ich mich sehr zufrieden geben. Natürlich ist Deutschland nicht das tech-freundlichste Land, jedoch werden wir genau das ändern.

Auf welche 3 Tools/Apps kannst Du bei der täglichen Arbeit keinesfalls verzichten und warum?

Für mich ist mein Kalender wirklich unabdingbar. Dadurch, dass ich mich um die gesamte Kommunikation nach Außen kümmere, habe ich täglich über 7 verschiedene Telefonate und um da hinterherzukommen, muss man sich seine Zeit sehr gut einteilen können. 

Manchmal wird es ziemlich eng mit den Hausaufgaben, jedoch muss ich da glasklare Prioritäten setzen. 

Außerdem weiß ich ToDoist sehr zu schätzen. Dort habe ich direkt einen Überblick über alle Sachen, die anstehen und kann dies Schritt für Schritt bearbeiten. 

Zudem nutze ich Linkedin als Plattform sehr gern. Darüber lerne ich die meisten neuen Leute kennen und da kann man wirklich viele tolle Möglichkeiten bekommen; sofern man weiß, wie man es richtig für sich zu nutzen hat.

Was bedeutet für Dich persönlich Erfolg – worauf kommt es wirklich an?

Ich glaube das “persönlicher Erfolg” sehr viel Interpretationsspielraum mit sich bringt, und sich dessen Bedeutung mit dem Alter stetig ändert. Momentan würde ich als persönlichen Erfolg bezeichnen, wenn ich von unseren Unternehmen leben kann. Im Laufe der Zeit wird sich das aber vielleicht in Richtung eines ausgewogeneren Privatlebens ändert. Das kann man so pauschal nie voraussehen.

Welchen Fehler würdest Du aus der eigenen Erfahrung heraus jungen Gründern ersparen?

Aus meiner Sicht benötigt jedes Gründerteam einen IT-Freak. Nur so kann man auch mit der ordentlichen technischen Umsetzung hinterherkommen. Außerdem muss jemand sich um den gesamten Vertrieb, Marketing und PR kümmern. Hierfür sollte man eine sehr kommunikative Person mit an Board haben, welche auch selber aktiv auf Leute zugehen kann um neue Kontakte zu knüpfen. 

Obendrein sollte man niemals vergessen einen guten Steuerberater zu haben – das wird einem eine Menge Geld sparen.

Welche Frage sollte sich eine Gründerin bzw. ein Gründer mindestens einmal gestellt haben?

Welches Problem löse ich? Wer ist meine Zielgruppe? Was ist mein Umsatzziel und aus wie vielen Kunden setzt sich dieses zusammen? Ich denke, dass dies die drei essentiellen Fragen sind, auf denen das gesamte Unternehmen aufbaut.

Mit welchen drei Worten würdest Du dich selbst beschreiben?

Kommunikativ, offen, transparent. Insbesondere bezüglich dem Thema Transparenz haben Berkay und ich schon viel durchmachen müssen. 

Eigentlich hätten wir nun schon die GmbH gegründet, jedoch hat unser Investor kurz vor dem Notartermin beim Rechtsanwalt nochmal die Verteilung der Anteile und Stimmrechte geändert, ohne uns darüber Bescheid zu geben. Da war mit einem Mal das gesamte Vertrauen weg, und Berkay und ich haben selber gegründet. Somit schätze ich Transparenz jetzt umso mehr.

DANKE, FÜR‘S ZU ENDE LESEN!

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