Existenzgründung im Ausland – Wie man ein Surfcamp in Portugal gründet

Erfahrungsbericht von David und Nico – Gründer des Surfcamps Slide Surfcamp in Portugal:

Mittlerweile ist das Slide Surfcamp, 90 Kilometer südlich der Großstadt Porto, eine etablierte Instanz in dem kleinen Fischerörtchen Vagueira, und das nach gerade mal einer Saison.

[bctt tweet=“Wir leben unseren Traum!“]

Der Weg dahin war allerdings nicht so entspannt, wie man sich das von eigentlich sonst so entspannten Surfern vorstellen würde. Nach und nach mussten auf dem Weg zum gut laufenden Surfcamp unzählige Hürden genommen werden.

Die folgenden Schritte einer Gründung im Ausland anhand des Slide Surfcamp bilden eine gute Blaupause für angehende Unternehmer – garantieren aber keineswegs Erfolg.

Wie man auf die Idee kommt ein Surfcamp zu gründen?

Diese Frage bildet das Fundament und ist leicht zu beantworten. Die Antwort lautet in erster Linie: aus Leidenschaft.

Ein Surfcamp ist keine Gelddruckmaschine und enorme Gewinne sind nicht zu erwarten.

Vielmehr zählt die Liebe zum Sport und der Wille, diese Liebe an Gäste weiterzugeben. Die beste Voraussetzung für ein glaubwürdiges Camp ist daher eine starke und langjährige Verbindung zum Surfen und reichlich Erfahrung im Arbeiten als Dienstleister.

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Den optimalen Standort bestimmen

Die Auswahl de richtigen Standorts ist wohl die wichtigste Entscheidung für den Erfolg des gesamten Vorhabens. Dies zählt insbesondere auch für die Etablierung einer erfolgreichen Surfschule.

Portugal ist für diesen Zweck geradezu prädestiniert. Eine hervorragende Infrastruktur mit großen Flughäfen und einem gut ausgebauten Straßennetz erleichtern die An- und Abreise.

Zudem ist der wohl wichtigste Faktor, die Wellen, ganzjährig vorhanden. Jetzt muss nur noch das passende Grundstück mit Haus gefunden werden. Dieses sollte möglichst nah am Meer liegen, ausreichend Platz für Gäste bieten und in einer ansprechenden Umgebung sein.

Im Ort Vagueira ist all das vorhanden. Das Haus des Camps liegt direkt am Strand und zahlreiche Gästezimmer, ein Pool und eine große Garage für das Equipment waren bereits vorhanden.

Hinzu kommt, dass die Metropole Porto nur eine kurze Fahrt entfernt liegt und die unmittelbare Umgebung des Surfcamps trotzdem gänzlich vom Massentourismus verschont geblieben ist.

Diese Abgeschiedenheit spielt für Surfer eine besonders wichtige Rolle, da zu viele Surfer im Wasser den Lernfortschritt verlangsamen und den Spaßfaktor senken.

Aufgrund der vorgefundenen, entspannten Atmosphäre, war der Name des Camps schnell gefunden: das Slide Surfcamp war geboren. Der Name drückt die Ungezwungenheit des Ortes perfekt aus und beschreibt gleichzeitig das elegante Gleiten auf der Welle.

Die nächsten Schritte, Ängste und Hürden

Nachdem das Grundstück samt Haus feststeht, geht die Planung in die nächste Phase.

Welchen Charakter möchte man seinem Camp verleihen, welches Rahmenprogramm soll angeboten werden und genehmigen die lokalen Behörden das Unternehmen überhaupt?

An diesem Punkt fängt die Arbeit erst richtig an. Unzählige Details müssen geklärt werden und die Räumlichkeiten der Behörden werden zum zweiten Wohnzimmer.

Auch wenn die Mentalität der Portugiesen allgemein als entspannt gilt, so erwarten die Bürokraten des Landes trotzdem einen gut ausgearbeiteten Business Plan und setzen hohe Anforderungen an die Existenzgründer.

Im Rückblick lässt sich sagen, dass man sein Vorgehen und seine Ideen perfekt vorbereiten muss, um vor den Verwaltungsorganen bestehen zu können.

Gleichzeitig zu diesen bürokratischen Hürden und den Umbauarbeiten am Haus, welche die Strandvilla in ein bezugsfertiges Gästehaus und Surfcamp verwandeln sollen, schleichen sich selbstverständlich Ängste über den Erfolg des ganzen Vorhabens ein.

Essentiell für das Gelingen ist, nicht nur ein professioneller Geschäftsplan, sondern genauso die Akzeptanz der Einheimischen.

Besonders beim Wellenreiten herrscht an vielen Orten eine niedrige Gastfreundschaft gegenüber Touristen. Die sogenannten „Locals“ befürchten, ihr Wellen würden zu voll werden und die ungeschriebenen Gesetze des Sports könnten missachtet werden.

Daher gilt beim Aufbau eines Surfcamps im Ausland, der bestehenden Surfgemeinschaft vorher auf den Zahn zu fühlen.

Dank der außergewöhnlichen Lage im Norden Portugals gab es für das Slide Surfcamp keinerlei Probleme mit den Locals, die bisher ausschließlich alleine vor ihrer Haustür surften und die Neuankömmlinge mit offenen Armen begrüßten.

Eine weitere Hürde bei der Existenzgründung im Ausland ist selbstverständlich die Sprache. Portugiesisch steht nur selten im schulischen Lehrplan und zählt nicht unbedingt zu den einfach zu erlernenden Sprachen.

Um von Beginn an mit den Einheimischen im Dialog zu bleiben und Behördengänge erfolgreicher zu meistern, ist eine gute Sprachkenntnis zwingend erforderlich.

Genau diese Punkte haben wir alle beachtet und der Reihe nach abgearbeitet, deswegen sehen wir das Unternehmen Surfcamp auf einem sehr guten Weg.

Kundenakquise – woher kommen die ersten Gäste?

Nachdem das Haus steht, der Plan gemacht ist und die Akzeptanz der Einheimischen gewonnen wurde, ist das Surfcamp bereit für die Gäste. Doch wie bekommt man das Haus voll?
Ein Surfcamp ist definitiv keine neue Idee und nicht nur in Portugal, sondern weltweit gibt es unzählige davon. Daher ist ein guter Webauftritt, professionelles Marketing und ein Alleinstellungsmerkmal besonders wichtig.

Durch die Abgeschiedenheit des Ortes und die hohe Qualität an Wellen sticht das Surfcamp definitiv aus der Masse heraus. Diese Besonderheit muss nun nur noch an die Öffentlichkeit gelangen.

Ein Facebook-Auftritt ist selbstverständlich und sorgt für eine gute Vernetzung von potentiellen Gästen. Zudem ist eine schön gestaltete Homepage mit zahlreichen Informationen und der direkten Möglichkeit den Urlaub zu buchen, unabdingbar.

Im weiteren Verlauf spielt die Werbung auf sämtlichen online Plattformen eine wichtige Rolle. Mit viel Fleiß und immer neuen Ideen entsteht so ein eng geflochtenes Netzwerk aus Bildern und Informationen, welches dafür sorgt, dass der Kundenstrom nicht abreißt.

Der lange Weg zum Erfolg

Alles in allem hängt ein erfolgreiches Surfcamp von vielen Faktoren ab. Die Lage, die Behörden und die Akzeptanz der Gemeinde stehen bei der Existenzgründung an erster Stelle.

Sind diese Hürden erst einmal gemeistert, heißt es die Werbetrommel zu schlagen und Gäste finden. Dazu gehört eine riesige Portion Leidenschaft für das Wellenreiten und Aufopferungsbereitschaft.

Wer diese Schritte beachtet und seine Liebe zum Ozean weitergeben möchte, für den ist ein Surfcamp definitiv eine Überlegung wert, wenn vielleicht auch erstmal nur für einen ganz besonderen Urlaub.

Autoren:

Slide Surfcamp Gründer

Die Betreiber des Camps, David und Nico, können auf langjährige Erfahrung im Surf- und Tourismusbereich zurückblicken.

Gemeinsam arbeiteten sie in zahlreichen Surfcamps auf der ganzen Welt.

Im Frühjahr 2015 eröffneten die Beiden das Slide Surfcamp im Norden Portugals.

Mit einer unglaublichen Qualität an Wellen und Lebensfreude ist das Camp seitdem ein Magnet für Wellenreiter aller Könnensstufen.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.surfcamp-in-portugal.de

DANKE, FÜR‘S ZU ENDE LESEN!

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