Naming für Gründer: Aller Anfang ist ein guter Name

Wer sich schon einmal mit Namensfindung beschäftigt hat, der weiß, wie tricky das sein kann.

So ein Name muss ein echter Alleskönner sein: Er soll am besten kurz und leicht zu merken, einzigartig und in Zukunft noch aktuell sein. Gut wäre auch, wenn er einfach auszusprechen ist, gut klingt, eine schicke Domain frei und der Name natürlich rechtlich verwendbar ist.

Da das unterm Strich doch etwas komplizierter klingt als gedacht haben wir Gila Dassel von der Münchener Namensagentur Namestorm gefragt, was Startups und Gründer bei der Namenssuche beachten sollten und ob es eine Regel oder gar Formel für den perfekten Namen gibt?

Ist es wirklich so schwierig, das eigene Startup zu benennen?

Ein starker Name ist sehr wichtig, da er oft das Erste ist, was ein möglicher Kunde oder User hört oder liest. Er soll in einem Wort alles ausdrücken, für das ein StartUp oder Produkt steht und möglichst allen sofort gefallen oder auffallen.

Viele merken bei all diesen Anforderungen schnell, dass sie nach den ersten Brainstormings nicht mehr weiterkommen. Und selbst wenn eine gute Namensidee gefunden ist, muss diese erst noch rechtlich standhalten und zumindest im Gründungsteam alle überzeugen.

Das macht es unterm Strich oft schwierig den perfekten Namen zu finden.

Gibt es eine allgemeingültige Regel für erfolgreiche Namen?

Das wird tatsächlich oft gesagt. Man liest, ein Name müsse vor allen Dingen „einfach, einzigartig, gut zu erinnern und ausdrucksstark“ sein. Oder er soll immer freundlich, möglichst kurz und einprägsam und die .com Domain frei sein.

Nach unserer Erfahrung bringt so eine Formel allein nichts. Was in all diesen Regeln oder gar Formeln fehlt, ist eine Anleitung, wie man auf solch einen Namen kommt. Und damit steht man eigentlich wieder am Anfang:

Wie finde ich denn nun (m)einen perfekten Namen?

(K)eine Formel für alle Namen? 

Genau. Wie findet man denn nun den richtigen Namen?

Eine allgemeingültige Regel gibt es wie gesagt nicht. Wenn man sich die Massen an erfolgreichen Marken und Namen ansieht, sind diese so unterschiedlich von der Länge, vom Klang und Stil, dass es eine Formel für alle Namen schlicht nicht gibt. Man muss deshalb aber nicht die Buchstaben ins Korn werfen.

Wir versuchen es mal mit einer Faustregel: Je einfacher, beschreibender und kürzer ein Name ist, desto weniger kann er „erzählen“.

Ein „einfacher“ – also eher simpel gestrickter, beschreibender Name birgt eher wenig  Außergewöhnliches oder Fantasievolles.

Man muss sich für das eigene Business also überlegen, welche Route man einschlagen will: Einfach/verständlich oder außergewöhnlich/überraschend.

Sind kürzere Namen nicht grundsätzlich besser als zu lange?

Nein, das kann man so nicht sagen.

Ellenlange oder sehr komplizierte Namen will natürlich niemand. Mit nur vier oder fünf Buchstaben gelingt es jedoch kaum, mehrere Botschaften gleichzeitig zu übermitteln.

Zumindest braucht man eine zusätzliche Erklärung, wie z.B. bei FYEO, dessen Bedeutung erst durch die Werbung klar wird: „for your ears only“.

Oder man schafft es, mit einem kurzen Namen ein starkes Bild zu transportieren, wie bei Lime. Der „frische“ Name erklärt dafür nicht, um was es sich handelt – einen E-Roller.

Soundhound oder BlablaCar sind nicht gerade kurz, aber eingängig durch den Reim oder die witzige Bedeutung. Trotz der neun bzw. zehn Buchstaben bleiben sie so im Kopf.

In der Kürze liegt also nicht unbedingt die Würze.

Wie finde ich heraus, welcher Stil für mein Business passt?

Ob man für sein Business einen erklärenden, weniger originellen Namen bevorzugt oder einen auffälligen, sogar provozierenden Namen hängt von den eigenen Zielen ab. Viel wichtiger als sich mit Regeln zu beschäftigen, ist es, für das eigene Projekt den individuell passendsten Namen zu finden.

Welche Eigenschaften sind die wichtigsten, die man rüberbringen will? Ist die Zielgruppe eher jünger oder älter, will man auffallen und aufrütteln oder doch lieber zurückhaltend agieren, um niemanden zu verschrecken?

Monster für eine Stellenportal findet nicht jeder auf Anhieb toll. Dafür ist der Name ungewöhnlich und fällt auf.

Viele Ideen führen zum Firmennamen

Wie kann man es dann besser machen?

Wir haben für namenssuchende Startups nur eine simple Regel: Vergesst alle Regeln!

Sich vorab mit allen möglichen und unmöglichen Anforderungen zu beschäftigen, blockiert den Gedankenfluss. Lasst die kreativen Ideen fließen und probiert viele Namenstypen aus, denn: Mehr ist immer mehr.

Mehr Ideen bieten mehr Möglichkeiten und sorgen dafür, dass am Ende der eine ideale Name darunter ist.

Eine leicht anwendbare Anleitung, wie man sich selbst einen Namen macht, gibt es im Buch „Starke Namen – mit der Namestorm-Methode Firmen und Produktnamen entwickeln“ (Mark Leiblein / Gila Dassel). Hier erfährst Du auch, wie Du sicher durch Marken- und Domainprüfungen navigierst und erhältst Profi-Tipps zur Bewertung und Entscheidung für den richtigen Namen.

DANKE, FÜR‘S ZU ENDE LESEN!

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