Lieferdienste gibt es Deutschlandweit bereits genug. Und auch Rezepte findet man reichlich in Kochbüchern oder im Internet. Und genau das ist für das Nürnberger Startup Ansporn genug, um beide Geschäftsmodelle erfolgreich zu vereinen. Wie genau das bei Nurkochen.de funktioniert, erklärt uns Gründer Dominik Jarworski:
Herr Jaworski, kurz und knapp: Erklären Sie Ihre Geschäftsidee?
Nurkochen.de ist eine Kombination aus Online-Kochbuch und Lieferservice.
Sie wählen ihre Lieblingsrezepte aus und bekommen automatisch eine passende Einkaufsliste, die sich direkt bestellen lässt. Die benötigten Zutaten liefert der Supermarkt um die Ecke.
Was genau war der Auslöser für den Start eines eigenen Business?
In unserer Familie bin ich der Koch. Ich probiere gerne neue Rezepte aus. Was mich aber schon immer gestört hat ist das Zusammenschrieben der einzelnen Zutaten, die Frage „was davon haben wir noch zu Hause?“ und letztendlich der wöchentliche Einkauf.
Aus Zeitgründen fast immer ganz klassisch am Samstag und gemeinsam mit den Kids. Nicht gerade das Highlight der Woche. Folgerichtig war ich auch der erste „Poweruser“ der Seite.
Was macht Ihr Geschäftsmodell einzigartig – was ist der USP?
Die Auswahl an Rezepten ist groß (derzeit über 1.700) und wird laufend erweitert, denn jeder kann mitmachen und Lieblingsrezepte hochladen.
Die Lieferung erfolgt sehr schnell (oft schon am nächsten Tag) und die Preise sind mit Supermarktpreisen vergleichbar. Damit bieten wir eine klare Alternative zu herkömmlichen Kochboxen.
Wo sehen Sie Ihre Zielgruppe bzw. wer sind Ihre Wunschkunden?
Alle, die keine Zeit, Lust oder Möglichkeit haben Einkaufslisten zu schreiben und selbst einkaufen zu gehen.
Wie viel Geld wurde bis zum Start investiert und wie lange war die Vorlaufzeit?
Da wir bereits mehrere Startups betreiben und auf vorhandene Ressourcen zurückgreifen konnten waren wir bereits nach 4 Wochen am Start.
Derzeit arbeiten wir an einer Android-App und binden weitere Lieferdienste an.
Wie sieht es mit der Einnahmeseite aus – auf welchen Weg werden Geldrückflüsse erzielt?
Wir kooperieren mit Lieferdiensten wie z.B. dem von REWE und erhalten eine Provision pro Bestellung und/oder Neukunde.
Für die Nutzer wird unser Angebot daher dauerhaft kostenfrei bleiben.
Welche Werbe- bzw. PR-Aktion hat bis dato für den größten Bekanntheitsschub gesorgt?
Wir befinden uns noch in der Betaphase, haben bisher keinerlei Werbung gemacht.
Welche Vision verfolgen Sie und welche Schlagzeile würden Sie gern mal über Ihr Unternehmen lesen?
Der Markt der Lebensmittel-Lieferung ist riesig, fristet aber in Deutschland noch ein Stiefmütterliches Dasein.
Es wäre cool, wenn wir zu einem der Schlüssel für diesem Markt werden und den Menschen zeigen, wieviel einfacher Kochen und Genießen sein kann.
Auf welche 3 Tools/Komponenten können Sie bei der täglichen Arbeit nicht verzichten und warum?
Auf die Wunderlist App: damit behalte ich den Überblick über meine ToDos, sowohl geschäftlich als auch privat.
Auf meinen Messenger: darüber bin ich im engen Kontakt mit unseren Entwicklern.
Auf Notizblock und Papier: die besten Ideen habe ich meist nicht am Rechner, daher sind Stift und Papier ein Muss und immer dabei.

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg – worauf kommt es wirklich an?
Die Freiheit jeden Tag neue und kreative Projekte starten zu können, ob beruflich oder privat.
Welchen Fehler würden Sie aus ihrer Erfahrung heraus jungen Gründern ersparen?
Konzentriere dich nicht nur auf deine Geschäftsidee und darauf was du denkst was die Nutzer möchten.
Rede sehr früh mit deinen Nutzern. Lerne von ihnen und probiere vieles aus.
Und: Ideen, die viel Geld oder eine große Masse an Usern benötigen um zu funktionieren sind meist keine guten Ideen. Bootstrapping ist alles.
Welche Frage sollte sich eine Unternehmerin bzw. ein Unternehmer mindestens einmal gestellt haben?
Mache ich jetzt in diesem Moment das absolut Beste, um meine Ziele zu erreichen?
Mit welchen drei Worten würden Sie sich selbst beschreiben?
Ruhig, getrieben, interessiert.