Work’n’Treat – Aufbruch in neue Lebens- und Arbeitswelten

Wie stellt man sich die perfekte Arbeitsumgebung zur Entwicklung neuer Ideen vor? Genau – inspirierende Umgebung + kreativer Austausch. Mit Work’n’Treat verbindet Sandra Kirschbaum jetzt ortsunabhängiges Arbeiten und individuelles Reisen in der Gruppe. Mehr zu ihrer Businessidee verrät Sie uns im Gründerinterview.

Frau Kirschbaum, kurz und knapp: Erklären Sie Ihre Geschäftsidee?

Die Geschäftsidee von Work’n’Treat ist an sich ist ganz einfach: Wir bieten Workations an, also Reisen in Verbindung mit Coworking.

Mit Work’n’Treat haben wir für Entrepreneure, Solopreneure, Remote Worker, Künstler, Berater, PhD-Studenten, Freelancer und viele mehr eine Gelegenheit geschaffen, Arbeit mit dem Angenehmen zu verbinden, also Reisen zu inspirierenden Orten in einer inspirierenden Gruppe.

Wir möchten damit interdisziplinären Austausch fördern, Kreativität und Innovationskraft befeuern. Vor allem wollen wir den Aufbruch in neue Lebens- und Arbeitswelten, die für mehr Flexibilität und Spaß bei und an der Arbeit steht, mit unserem kleinen Beitrag mittragen.

Was genau war der Auslöser für den Start eines eigenen Business?

Angefangen hat eigentlich alles schon Ende 2013, als ich begonnen habe auf Freelance-Basis beratend im Bereich digitale Kommunikation zu arbeiten. Ich dachte, alles super, ich brauche nur meinen Laptop und meinen Verstand. Naja, und mobil sein ist wichtig, um zum Kunden fahren zu können.

Für mich habe ich dann aber relativ schnell festgestellt, dass etwas fehlt. Mir fehlte Austausch, obwohl ich mit einer tollen Freelance-Kollegin sehr viel zusammengearbeitet habe. Und mir fehlte noch etwas: dadurch dass ich ja nun auch geschäftliche Entscheidungen selbst zu treffen hatte, meine eigene Marke war und mich positionieren musste, fehlte die Gelegenheit, mich auch mal für eine Zeit aus dem Tagesgeschäft zurückzuziehen, sodass ich Zeit für solche strategischen Entscheidungen hatte.

Über Coworking Spaces und Kollaborationen mit anderen Agenturen und Freelancern habe ich mir mittlerweile mein eigenes Netz aus „Kollegen“ selbst geschaffen. Nunja, und von vielen von ihnen hörte ich, dass sie genau dieselben Dinge vermissten, wie ich auch.

Im Urlaub in den Bergen habe ich dann festgestellt, dass mit der Bewegung, dem „Rauskommen“ viele Ideen flossen, ich plötzlich einfache Lösungen für die Herausforderungen für Kunden fand. Ich dachte mir: „Das ist es! Davon sollten viel mehr Wissensarbeiter profitieren!“ So war die Idee für unsere aktiven Outdoor Workations geboren.

Was macht Ihr Geschäftsmodell einzigartig – was ist der USP?

Das besondere an Work’n’Treat ist die Kombination aus Coworking und Reisen, das geprägt ist durch viel Natur und Spaß an Outdoors sowie Entspannung und Energie tanken durch Meditation und Yoga.

Wir legen viel Wert darauf, dass eine gesellige Atmosphäre herrscht, in der jeder sich ohne Scheu oder Schüchternheit einbringen kann. Wir kochen und essen abends gemeinsam, starten morgens mit Yoga in den Tag und bieten auch am Tag immer verschiedene Aktivitäten für die Gruppe an, etwa Fackelwanderungen oder Schneeschuhtouren mit Hund.

Das heißt natürlich nicht, dass die Gruppe in der Woche alles gemeinsam macht. Wer sich lieber zurückziehen möchte, weil er z. B. gerade gut im Schreibfluss ist, soll das auch gerne tun. Bei Work’n’Treat entstehen Netzwerke mit Menschen, die man eben nicht nur auf beruflicher Ebene kennen lernt.

Und wir förden auch nach der Reise, die neuen Möglichkeiten und Räume, die durch diese Plattform entstehen.Work’n’Treat ist ein bisschen wie ein neuer Cocktail, ein neuer Mix aus bewährten und bekannten Zutaten neu zusammengemixt und darum ein ganz anderes Geschmackserlebnis als die bisher bekannten Cocktails.

Wo sehen Sie Ihre Zielgruppe bzw. wer sind Ihre Wunschkunden?

Unsere Zielmenschen sind Wissensarbeiter, die unabhängig vom Ort arbeiten können. Natürlich zählen dazu Freelancer, Solopreneure, Gründer, Digitale Nomaden oder auch PhD-Studenten, da diese Menschen ohnehin oft sehr flexibel arbeiten.

Mit unserem Angebot z. B. unter Work’n’Snow (eine einwöchige Skireise mit Coworking im Februar 2016) sprechen wir Personen an, die Winterurlaub mögen, sich mit Menschen mit ähnlichen Interessen und ähnlichem Mindset austauschen und vernetzen möchten und natürlich ein Interesse daran haben, dort mit ihren Projekten weiterzukommen.

Wir wünschen uns, dass es auch in immer mehr deutschen Unternehmen möglich wird, sich für gewisse Projekte aus dem Tagesgeschäft herauszuziehen und eine Workation mitzumachen. Beim Enjoy Work Camp in Stuttgart am 6. und 7. November durfte ich schon sehr viele in dieser Hinsicht fortschrittliche Unternehmer kennenlernen, in deren Unternehmen diese Form der Arbeit eine willkommene Ergänzung ist.

Leider ist das aber noch eher die Ausnahme. Unsere Mission ist also, zu zeigen, wie produktiv, motivierend und inspirierend Workations sind und dass sie auch im traditionellen Unternehmen eine Berechtigung haben. Es braucht ein Umdenken durch Erleben.

Wie viel Geld wurde bis zum Start investiert und wie lange war die Vorlaufzeit?

Die Investition beschränkt sich auf unsere Arbeitszeit, Ausgaben für den Webauftritt, Werbung und natürlich gehen wir in Vorkasse, wenn es um die Buchung der Unterkünfte geht. Von der ersten Idee bis zur Umsetzung ist ein gutes dreiviertel Jahr vergangen.

Wie sieht es mit der Einnahmeseite aus – auf welchen Weg werden Geldrückflüsse erzielt?

Wir verdienen an der Organisation der Workations und auch im Business Bereich bieten wir künftig Off-Sites, Teamfahrten und so etwas an. Das wird eine zweite Einnahmequelle werden.

Welche Werbe- bzw. PR-Aktion hat bis dato für den größten Bekanntheitsschub gesorgt?

Wir sind ja ganz neu am Markt, aber die bisherige Kommunikation über Pressearbeit sowie über unsere Social Media Kanäle auf Facebook, Twitter und Instagram zeigen wirklich ehrliches Interesse an unserem Angebot.Im nächsten Schritt streben wir Kooperationen mit Coworking Spaces an, da es dort viele Schnittmengen gibt.

Welche Vision verfolgen Sie und welche Schlagzeile würden Sie gern mal über Ihr Unternehmen lesen?

Wir wollen die Arbeitswelt ein Stück mit verändern. Wir wollen zeigen, dass nicht die Zeit zählt, die ich vor Ort am Schreibtisch sitze, sondern vielmehr die Qualität, das Ergebnis, die Kundenzufriedenheit; wer zügig und ordentlich seine Arbeit erledigt, sollte dafür belohnt werden.

Wer kreative Lösungen schaffen muss, sollte das „wie“ und „wo“ selbst bestimmen dürfen, selbst aussuchen dürfen, was es gerade braucht, um das beste Ergebnis liefern zu können. Das ist unsere Überzeugung und das wollen wir erlebbar machen. Wenn wir es schaffen, dass „sich mal eine Woche zurückziehen und woanders zu arbeiten“ keinen Neid unter Kollegen mehr auslöst und von Unternehmensleitung, Führungskräften, CEOs als sinnvoll gefördert und anerkannt wird, wäre es das größte Kompliment.

Insofern würde ich gerne in einer Schlagzeile lesen, dass wir einen kleinen Teil dazu beigetragen haben. Das klingt nun vielleicht ein wenig pathetisch, aber es ist einfach so, dass wir in unserer Selbständigkeit etwas erleben,von dem wir überzeugt sind, dass es vielen anderen Wissenarbeitern, Gründern, Unternehmern zu mehr Motivation und damit auch zu mehr Innovationskraft und Produktiviät verhelfen würde.

Und das gehört unserer Meinung nach geteilt. Und wenn das dann auch noch dazu beiträgt, unsere Rechnungen zu bezahlen, könnte es besser gar nicht sein!

Auf welche 3 Tools/Komponenten können Sie bei der täglichen Arbeit nicht verzichten und warum?

Auf W-Lan, Social Networks und Skype, weil unsere Arbeit im Grunde darauf ausgerichtet ist, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, sei es für Buchungen, um sich kennenzulernen und abzusprechen, um auf unser Angebot aufmerksam zu machen, um zu Kollaborieren usw. usw.

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg – worauf kommt es wirklich an?

Für mich ganz persönlich bedeutet Erfolg im beruflichen Sinne, dass ich das tun kann, worin ich gut bin und was mir Freude bereitet und natürlich, dass ich dafür in einem Maße entlohnt werde, das mir einen guten Lebensstandard ermöglicht. Sonst wäre es ja ein Hobby ;-)

Welchen Fehler würden Sie aus ihrer Erfahrung heraus jungen Gründern ersparen?

Da gibt es eigentlich nur grundsätzliche Dinge, die ich nennen könnte, weil ich wenn dann eher kleine Fehler gemacht, habe, die keine riesigen Auswirkungen hatten, aber dennoch ärgerlich waren: Trefft klare Absprachen, macht saubere Verträge, wisst, was ihr Wert seid und sagt auch mal bewusst „Nein“. Und jetzt verrate ich noch etwas: ich selbst muss das auch noch stetig üben!

Welche Frage sollte sich eine Unternehmerin bzw. ein Unternehmer mindestens einmal gestellt haben?

Ist das wirklich das, was ich will, mit allen Konsequenzen?

Mit welchen drei Worten würden Sie sich selbst beschreiben?

Neugierig, naturverbunden, sensibel

DANKE, FÜR‘S ZU ENDE LESEN!

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