Arztpraxis – Übernahme oder Neugründung?

Wer sich als Mediziner dazu entscheidet, eine eigene Arztpraxis zu eröffnen, der steht vor einer Vielzahl von Entscheidungen. Eine grundlegende Frage ist dabei, ob man eine bereits bestehende Praxis übernimmt oder sich für den Aufbau eines neuen Standortes entscheidet. Beide Vorgehensweisen haben Vorteile und Nachteile zu bieten.

Praxis übernehmen – wie geht man vor?

Es ist keine Seltenheit, dass Praxisräumlichkeiten zur Übernahme verkauft werden. Passende Kaufangebote gibt es in jeder Preisklasse und bundesweit zu finden. Ob die angebotene Praxis für den individuellen Einsatz passend ist, hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Größe
  • Lage
  • Aufteilung

Kleine Praxen mit einem oder zwei Behandlungszimmern sind ausreichend für einen behandelnden Arzt. Soll eine Gemeinschaftspraxis gegründet werden, müssen entsprechend mehr Räume zur Verfügung stehen. Aber nicht nur die Anzahl, auch die Größe der einzelnen Räume ist relevant. Müssen zum Beispiel große Maschinen untergebracht werden?

Die Lage der Praxis bezieht sich sowohl auf die geografische Lage, als auch auf die räumliche Lage im Gebäude. Lassen sich die Praxisräume mit einem Rollstuhl begehen? Gibt es einen Aufzug für ältere Patienten? Oder handelt es sich um eine Kinderarztpraxis, die durchaus in der zweiten Etage ohne Aufzug liegen kann? Die geografische Lage bestimmt die allgemeine Zugänglichkeit. Im Idealfall befindet sich die Praxis zentral und in einem großen Einzugsgebiet für die Zielgruppe.

Ein Vorteil für die Übernahme von Arztpraxen ist die Bekanntheit der Praxis. Potenzielle Patienten kennen den Standort, und es wird sich schnell herumsprechen, dass ein neuer Arzt vor Ort ist. Vor allem, wenn die neue Praxis im gleichen Feld tätig ist, lassen sich so leicht neue Patienten finden.

Jedoch kann dies zu einem Problem werden, wenn der Vorgänger einen allgemein schlechten Ruf hatte. Daher ist es unumgänglich, vor einer Übernahme die bestehende Praxis ausreichend zu recherchieren.

Info

Eine Übernahme kann oft mit voller Praxisausstattung arrangiert werden. Dies senkt den Preis für die Praxiseröffnung enorm. Vor allem für eine Erstpraxis ist dies ein klarer Vorteil.

Praxis neu eröffnen – worauf ist zu achten?

Ist ausreichend Kapital vorhanden, um eine Praxis komplett neu aufzubauen, lassen sich alle Punkte an die individuellen Ansprüche anpassen. So kann man in der gewünschten Lage ein maßgeschneidertes Miet- oder Kaufobjekt finden. Dies ist besonders von Vorteil, wenn man eine Region identifiziert hat, in der der eigene Behandlungsbereich unzureichend zugänglich ist. Aber auch, wenn man seinen Arbeitsplatz zum Beispiel nah am Wohnort führen möchte.

Ein Nachteil ist, dass es nicht leicht ist, geeignete Praxisräumlichkeiten zu finden, ohne einen Umbau vornehmen zu müssen. Die Schaffung eines Rezeptionsbereiches oder eine barrierefreie Gestaltung sind nahezu immer ein Teil des Projektes. Generell ist der Aufbau einer eigenen Praxis vergleichsweise umfangreich und kostenintensiv.

Wichtig ist, dass man sich mit der Praxis finanziell nicht übernimmt. Denn selbst etablierte Ärzte müssen in einer neuen Praxis mit einer Anlaufzeit von sechs bis zwölf Monaten rechnen, bevor sie schwarze Zahlen schreiben.

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