ELOPRINT – Der Pionier für die Fertigung von Prüfmitteln mit neuer 3D-Druck Technologie

Seine Leidenschaft für Technik und 3D-Druck treiben Georg Proepper immer weiter an. So war es nur eine Frage der Zeit, bis er mit Eloprint sein inzwischen zweites Startup in die Spur setzen konnte. Hierfür hat er sich eine äußerst spannende Nische ausgesucht. Denn insbesondere für Kleinserien sind die üblichen Prüfadapter oft völlig überdimensioniert.

Georg, kurz und knapp: Pitche Deine Geschäftsidee?

Wir fertigen Prüfadapter mit Hilfe von 3D-Druck. 

Immer wenn eine Elektronik gefertigt wird, muss vor dem Einbau in das finale Produkt geprüft werden, ob sie fehlerfrei funktioniert. Das gilt für nahezu jede Platine, ob im Smartphone, in der Kaffeemaschine, im Automobil oder im Space Shuttle. Zur Prüfung müssen diverse Punkte der Platine hochpräzise elektrisch kontaktiert werden, damit im Anschluss eine automatisierte Prüfroutine ablaufen kann. 

Und dafür werden Prüfadapter benötigt. Üblicherweise bestehen solche Adapter aus aufwändigen Metall-Konstruktionen, die nicht nur sehr teuer sind, sondern auch sehr hohe Fertigungszeiten benötigen. Mit unserer Technologie sind wir in der Lage, Prüfadapter wesentlich schneller und günstiger zu fertigen. 

Der Prüfadapter wird in seiner Form und Größe individuell an die zu prüfende Baugruppe angepasst und mit 3D-Druckern aus nachhaltigen Kunststoffen gefertigt. Auf diese Weise sind wir vor allem schneller und günstiger als der Wettbewerb. 

Was genau war der Auslöser für den Start in ein eigenes Business?

Früher hätte ich selbst Kunde von eloprint sein können. Ich war als Ingenieur in der Entwicklung von Hard- und Software tätig und hatte dabei immer wieder selbst Bedarf an Prüfadaptern. Solche Adapter sind nicht nur unabdinglich für die Fertigung, sondern auch sehr hilfreich bei der Entwicklung neuer Platinen. 

In dieser Zeit habe ich dann die ersten, sehr einfachen Adapter mit meinem heimischen 3D-Drucker hergestellt. Die waren so hilfreich, dass schnell Kollegen darauf aufmerksam wurden und auch für Ihre Projekte solche Adapter angefragt haben. Ab diesem Zeitpunkt wurde mir klar, dass ein großer Bedarf besteht. 

Was macht das Geschäftsmodell einzigartig – was ist der USP?

Prüfadapter gibt es schon so lange es Elektronik gibt. Aber konventionell werden sie überwiegend aus gefrästen Komponenten hergestellt. Unsere Bauweisen sind auf die Fertigbarkeit mit 3D-Druck optimiert. 

Der Vorteil für den Kunden sind unsere schnellen Lieferzeiten zu geringen Kosten und ein geringer Platzbedarf. Außerdem haben wir dank 3D-Druck die Möglichkeit, beliebige kundenspezifische Anpassungen mit geringem Aufwand vorzunehmen.

Wo siehst Du die Zielgruppe bzw. wer sind die Wunschkunden?

Wir haben zwei Zielgruppen: Die offensichtliche Zielgruppe sind Unternehmen, die Elektronik fertigen, sogenannte Electronic Manufacturing Services (EMS). Wir beliefern aber auch häufig die entwickelnden Unternehmen, denn auch für die Hard- und Software-Entwickler ist so ein Prüfadapter ein sehr nützliches Werkzeug. 

Anstatt manuell dutzende Drähte an die Platine zu löten, über die sie vermessen oder programmiert werden kann, muss sie lediglich in den Prüfadapter eingespannt werden. Beim Defekt einer Platine kann dann lediglich eine neue Platine eingelegt werden und der komplette Aufbau bleibt unverändert.

Wie viel Geld wurde bis zum Start investiert und wie lange war die Vorlaufzeit?

Zum Start waren lediglich ein paar Tausend Euro für die 3D-Drucker und eine kleine CNC-Fräse nötig. Das CAD Design der ersten Adapter-Generation war auch nach wenigen Monaten startklar. 

Aber in der Zwischenzeit haben wir professionellere Maschinen und komplexere Bauweise, die über Jahre entstanden sind. Jedoch konnten wir bisher alle Investitionen aus eigenem Gewinn finanzieren. Ein großes Gehalt war dafür bisher nicht drin. 

Wie sieht es mit der Einnahmeseite aus – auf welchem Weg werden Geldrückflüsse erzielt?

Unsere Einnahmen generieren wir ausschließlich mit unseren kundenspezifischen Prüfadaptern, wobei wir unsere Kosten immer transparent unterteilen in den den Aufwand für die Entwicklung und die Fertigung. Streng genommen erwirtschaften wir also einen Teil unseres Umsatzes mit der Entwicklung und den zweiten Teil mit der Fertigung unserer Adapter. 

Welche Werbe- bzw. PR-Aktion hat bis dato für den größten Bekanntheitsschub gesorgt?

Wir haben bereits viel probiert. Den größten Effekt hatte aber die ganz traditionelle Pressearbeit. Wir arbeiten also immer wieder mit Elektronik-Fachzeitschriften und bemühen uns dort um Anzeigen, Pressemitteilungen und Fachartikel. 

Welche Vision verfolgt Du und welche Schlagzeile würdest Du gern mal über das Unternehmen lesen?

Wir müssen nicht der Weltmarktführer für Prüfadapter werden, aber wir wollen groß genug werden, dass unsere Auftragslage ein konstantes Grundrauschen aufweist. Das wäre eine große Erleichterung für unsere Kapazitätsplanung. Eine Schlagzeile, auf die ich mich freue, würde über unser eigens gebautes Firmengebäude berichten. 

Auf welche 3 Tools/Apps kannst Du bei der täglichen Arbeit keinesfalls verzichten und warum?

Das ist einfach:

  • CAD-Programm
  • Buchhaltungssoftware
  • E-Mail-Programm

Als Gründer von eloprint komme ich selbst leider nur noch selten zum Konstruieren, das CAD-Programm ist also vor allem für meine Mitarbeiter wichtig. Ich selbst bin dafür mit unzähligen E-Mails beschäftigt und kümmere mich um Angebote oder die Buchhaltung. 

Was bedeutet für Dich persönlich Erfolg – worauf kommt es wirklich an?

Mein größter Erfolg ist, dass mir meine Arbeit Spaß macht. 

Welchen Fehler würdest Du aus der eigenen Erfahrung heraus jungen Gründern ersparen?

Ich habe 6 Jahre als unglücklicher Angestellter auf DIE IDEE gewartet. Heute weiß ich, dass erfolgreiche Geschäftsmodelle selten so simpel sind und man vorher nie weiß, ob sie Erfolg haben werden. 

Darum mein Tipp für alle, die wirklich gründen wollen: Fangt einfach an, auch wenn die Idee noch nicht perfekt ist! Bei vielen Gründern ist es nicht die erste Idee, die zündet. Darum ruhig erstmal Erfahrung bei einem Fehlschlag sammeln. 

Welche Frage sollte sich eine Gründerin bzw. ein Gründer mindestens einmal gestellt haben?

Wie vermarkte ich mein Produkt?

Viele glauben, dass sich ein Produkt von alleine verkauft, wenn es nur gut ist. Gerade Gründer, die von ihrem Produkt überzeugt sind, unterschätzen die Schwierigkeit der Vermarktung. 

Die Überlegung darf nie lauten: “Ich habe 10 Millionen potenzielle Kunden, wenn nur 1% mein Produkt kauft, …” 

Sondern: “Wie erreiche ich meine 10 Millionen potenzielle Kunden?”

Mit welchen drei Worten würdest Du dich selbst beschreiben?

Tüftler, Beharrlich, Leidenschaftlich

DANKE, FÜR‘S ZU ENDE LESEN!

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