Liquiditätsengpass? Mit diesen Tipps bleiben Gründer liquide

Fachbeitrag von Bruno Benz, Geschäftsführer der BB Forderungsmanagement GmbH:

Wie Sie sich im Vorfeld vor Zahlungsausfall schützen können

Im Fokus der Gründer steht in erster Linie neue Kunden zu gewinnen, um so das Wachstum des Unternehmens zu fördern. Doch nicht jeder Kunde ist ein guter Kunde. Wenn ein Kunde seine Rechnung nicht zahlt, kann dies schnell zu Zahlungsausfällen und Liquiditätsengpässen führen, was gerade für junge Unternehmer und Startups das Aus bedeuten kann.

Um das Risiko von Zahlungsausfällen und Betrugsversuchen zu minimieren, sollte daher bereits während der Geschäftsanbahnung auf Kriterien geachtet werden, die Ihnen mehr Informationen über Ihren Kunden liefern.

Überprüfen Sie: Ist der Rechnungsempfänger auch der Empfänger der Ware, oder hat er eine andere Lieferadresse angegeben? Wurden Namen abgekürzt, oder gar Pseudonyme verwendet? Ist die Bankverbindung vollständig angegeben?

Auch der interne Anmelde- / Bestellvorgang kann ausgebaut werden: Durch aktives Erfragen nach einer Telefonnummer haben Sie immer die Möglichkeit in Kontakt mit Ihren Kunden zu bleiben. Das Erfragen des Geburtsdatums gibt Ihnen Auskunft darüber, ob Ihr Gesprächspartner auch volljährig und somit geschäftsfähig ist.

Erfassen Sie in den Stammdaten auch den Firmeninhaber / Geschäftsführer, welchen Sie im Falle des Zahlungsverzuges direkt ansprechen oder gegebenenfalls persönlich in Anspruch nehmen können. Empfehlenswert ist außerdem das Einholen von Wirtschaftsauskünften zur Bonitätsüberprüfung um das Risiko ein wenig zu verringern.

Je mehr Informationen Sie über Ihren Kunden erhalten, desto leichter lässt sich die Ernsthaftigkeit erkennen, die sich hinter dem Geschäftsabschluss verbirgt. Somit lassen sich Zahlungseingänge auf säumige Rechnungen schneller realisieren. Die Informationen erleichtern die Adressrecherche oder können eine Personenverwechslung ausschließen.

Testen Sie auf einen einfachen Weg die Zahlungsfähigkeit des Kunden. Lassen Sie sich hierfür bspw. die Ware bei der Erstbestellung im Voraus bezahlen zu lassen. Dies schließt jedoch nicht aus, dass der Kunde der einmal gezahlt hat, auch in der Folge seiner Zahlungspflicht nachkommt.

Daher sollte immer ein Eigentumsvorbehalt vereinbart und Rechnungen mit einem fixen Zahlungsziel versehen werden. Sie können Ihre Kunden zur pünktlichen Zahlung motivieren in dem Sie ihm z.B. ein Skonto einrichten.

Damit diese gesetzten Zahlungsziele nicht ungesehen verstreichen, empfiehlt es sich mit Wiedervorlagen und einem festgelegten Mahnwesen mit klaren Zahlungsfristen zu  arbeiten.

Verjährung Ihrer Ansprüche verhindern

Warten Sie nicht zu lange darauf, bis Ihr Kunde wieder zahlungsfähig wird. Verständnis zeigen für den Kunden, wenn dieser in einer prekären finanziellen Situation ist, zeigt Mitgefühl und fördert die Kundenbeziehung. Es kann aber auch dazu führen, dass Sie den Anspruch auf Ihre Forderung verlieren. Denn diese kann verjähren.

Forderungen können jedoch durch Erwirkung eines Vollstreckungstitels gesichert werden. Dieser ist 30 Jahre gültig und berechtigt dazu Zwangsvollstreckungsmaßnahmen einzuleiten. Wenn Sie befürchten, dass dieser  Schritt Ihre bisher gute Kundenbeziehung gefährdet, sprechen Sie mit Ihrem Kunden und erklären Sie Ihre Hintergründe. Eventuell kann der Kunde durch diese Weise sogar zu einer kleinen Ratenzahlung motiviert werden.

Weniger Forderungsausfälle senken das Insolvenzrisiko für Unternehmen

Die Auswirkung von Zahlungsausfällen kann gerade für kleine und mittelständige Unternehmen erheblich sein und zur Existenzgefährdung führen. Schnell sind Arbeitsplätze gefährdet, Preise instabil und die Insolvenz droht.

Experten prognostizierten für das Jahr 2015 mehr Firmenpleiten als in den Vorjahren. Grund dafür ist die gesunkene Zahlungsmoral. 2013 und 2014 waren es aufgrund der guten Wirtschaftslage immer weniger Firmen, welche gezwungen waren, ein Insolvenzverfahren zu beantragen.

Jedoch ist der Trend in diesem Jahr etwas anders. So prognostiziert der BDIU (Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen e.V.) für dieses Jahr rund 24.500 Firmenpleiten.

So ist es gerade für Jungunternehmer und Startups überlebenswichtig, dass Kunden ihre offenen Rechnungen bezahlen, um liquide zu bleiben. Es ist also wichtig, hier entgegen zu steuern und frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen.

Warum ein Inkassounternehmen beauftragen?

Inkassounternehmen sind die Experten für ein ganzheitliches Forderungsmanagement. Sie verfügen über  umfangreiche Kenntnisse und Erfahrungen von der ersten Mahnung an, über das gerichtliche Mahnverfahren, Zwangsvollstreckungsverfahren bis hin zur Langzeitüberwachung, oder gar in speziellen Bereichen wie im Insolvenzverfahren.

Diese umfangreiche Komplettbetreuung verschafft Ihnen somit wieder freie Ressourcen, so dass Sie sich auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren können.

Inkassounternehmen sind Vermittler zwischen Gläubiger und Schuldner und verstehen sich in der Mediation. Mit Bestimmtheit und Beharrlichkeit und unter Inanspruchnahme einer ganzen Reihe von Maßnahmen werden Zahlungseingänge generiert. Gleichzeitig erfordert es Gespür und Mitgefühl für den Schuldner und dessen Situation, um die bisher positive Geschäftsbeziehung zwischen beiden Parteien aufrecht zu erhalten.

Sie verfügen über juristischen Sachverstand und sind geschult, den Schuldner zur Zahlung zu motivieren, dies unter anderem mit psychologischem Ansatz. So lässt sich der beste Zahlungserfolg bereits im vorgerichtlichen Bereich generieren.

Da nicht jeder fit in dem Thema Forderungsmanagement ist, bieten die Dienstleister eine umfassende Beratung. Einige unterstützen sogar aktiv bei der Ausarbeitung von betriebsinternen Projekten.

Es gibt auch die Möglichkeit, offene Forderungen an ein Inkassounternehmen zu verkaufen. So lassen sich interne Prozesse verkürzen und das Risiko wird auf den Käufer übertragen.

Inkassounternehmen verhelfen Ihnen, effizient und schnell an ihr Geld zu kommen und sichern die Liquidität Ihres Unternehmens.

Noch dazu sind die Konditionen der Inkassounternehmer im Vergleich zu den Gebühren, die das Rechtsanwaltsvergütungsgesetz vorgibt deutlich günstiger. Der Verzugsschaden wird immer dem säumigen Kunden in Rechnung gestellt wird, so dass beim Vollausgleich einer Forderung kein größerer finanzieller Aufwand entsteht. Erfragen Sie die Konditionen bei den Anbietern und die in diesen umfasste Leistung.

Wichtig: Achten Sie bei der Beauftragung eines Inkassounternehmens  darauf, dass dieses im Rechtsdienstleistungsregister eingetragen ist und die Erlaubnis zur Ausübung der Inkassotätigkeit hat. Nur so können Sie sicher sein, ob das Unternehmen rechtmäßig agiert.

Autorenprofil:

Bruno BenzBruno Benz ist Geschäftsführer der BB Forderungsmanagement GmbH. Sein Werdegang ist geprägt von zahlreichen verantwortlichen Stationen in der Inkassobranche.

Er war operativer und strategischer Geschäftsführer mehrerer Unternehmen und dazu maßgeblich beteiligt an Planung, Gründung, Aufbau und Leitung einer Inkasso- und Auskunfteigesellschaft im Konzern der Deutschen Telekom.

Neben seinem Know-How im Forderungsmanagement ist Bruno Benz Spezialist für die technischen und organisatorischen Bereiche eines Unternehmens.

Weitere Informationen zum Autor finden Sie unter: www.bbf-management.de/

 

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