Outsourcing: 8 Vor- und Nachteile für StartUps

Fachbeitrag von Christian Gruber, Strandschicht VPA UG (haftungsbeschränkt):

Die einen benutzen es mit Furcht in den Augen, die anderen mit einem regelrechten Strahlen im Gesicht: Das Wort „Outsourcing“. Nichts bietet einem Start-Up bessere Chancen zu wachsen, als das Delegieren von Aufgaben an Spezialisten.

Nichts macht einem Gründer mehr Angst als sein „Baby“ in die Hände von anderen Personen zu geben. Egal welche Haltung man selbst zu Outsourcing hat, es ist ein Phänomen das seit Jahrzehnten immer beliebter wird. Outsourcing ist gekommen, um zu bleiben.

Gerade in der ultra-schnelllebigen Start-Up Welt gilt es, sich jeden Wettbewerbsvorteil zu sichern. Und egal ob es um Datenverwaltung, Design, Recherchearbeiten oder Programmierung geht, es gibt garantiert einen Plattform mit Spezialisten für den Job.

Hier sind 4 Vor- und Nachteile, die man bedenken sollte, bevor man sein nächstes Projekt an externe Firmen abgibt:

Die Vorteile von Outsourcing

  1. Kostenersparnis

Der größte Antrieb hinter dem Boom des Outsourcing ist ganz klar: Die Kostenersparnis durch das Nutzen von Arbeitskräften im Ausland.

Durch die niedrigeren Arbeitslöhne in anderen Ländern, ist es oft günstiger, einen gesamten Aufgabenbereich von Partnerfirmen im Ausland betreuen zu lassen, anstatt Voll- und Teilzeitkräfte im Inland anzustellen.

Wer diese Möglichkeiten von Anfang an konsequent in seine Unternehmensprozesse integriert, kann enorme Kosten einsparen.

  1. Einfache Suche, einfaches Management

Dank Plattformen wie Elance, Fiverr oder Twago ist es mittlerweile sehr einfach Spezialisten aus aller Welt zu finden. In kürzester Zeit kann man Projekte ausschreiben und bekommt Rückmeldungen von Anbietern.

Dazu bieten die großen Plattformen auch einen sicheren Prozess mit festgelegten Arbeitszielen, Meilensteinen und Zahlungsbedingungen.

Somit kann die Abwicklung von kleinen Projekten schnell und reibungslos über diese Online-Tools erfolgen. Und auch für größere Projekte lassen sich hier in kurzer Zeit Partner finden.

  1. Der Zeitvorteil

Mit Outsourcing hat man gleich vom ersten Tag an Zugriff auf Spezialisten und Knowhow. Lange Recruiting-Prozesse und Einarbeitungsphasen entfallen. So kann ein neues Projekt direkt von Tag eins an bearbeitet werden.

Je nach Standort der Dienstleister können durch die Arbeit in unterschiedlichen Zeitzonen noch weitere Vorteile hinzukommen. Viele Anbieter mit Sitz in Asien arbeiten während es bei uns Nacht ist. So erledigen sich manche Aufgaben buchstäblich im Schlaf.

  1. Kein Anstellungsvertrag = mehr Flexibilität

Es ist einfach so – gerade in einem Start-Up ist es nicht einfach die Zukunft zu prognostizieren. Und nicht immer entwickelt sich das Business so, wie geplant. Da ist es schwer, den genauen Personalbedarf über Monate hinweg vorherzusagen und entsprechend feste Mitarbeiter einzustellen.

Hat man lediglich eine Vertragsbeziehung zu einem externen Dienstleister, ist es viel einfacher im Fall der Fälle die Zusammenarbeit zu beenden. Und auch das Aufbauen von großen Teams für Stoßzeiten ist mit Outsourcing um einiges einfacher.

Die Nachteile von Outsourcing

  1. Mäßiges Committment

Als Gründer hat man eine unglaubliche Motivation und Energie, die natürlich auch auf die eigenen Angestellten übergeht. Das lässt einen Mitarbeiter auch mal Überstunden machen, damit eine dringende Aufgabe erledigt wird, oder er kommt von alleine in der Freizeit auf eine gute Lösung für ein Problem.

Bei externen Dienstleistern wird dieser Fokus auf das eigene Projekt so nie vorhanden sein. Gerade bei Teilzeit-Arbeiten und niedrig bezahlten Tätigkeiten, muss man einfach hoffen oben auf der To-Do-Liste seines Dienstleisters zu stehen.

Aus diesem Grund ist es empfehlenswert alle paar Tage Feedback über den Arbeitsfortschritt zu fordern und generell keine übermenschlichen Leistungen zu erwarten.

  1. Häufige Verspätungen aka: Der „Doppler-Effekt“

Die erste Regel, die man in der Zusammenarbeit mit externen Dienstleister lernt, scheint unumgänglich auf die meisten Outsourcing-Projekte zuzutreffen.

Sie besagt, dass aufgrund einer Vielzahl von Gründen und den unterschiedlichen Zufällen ein Projekt stets doppelt so lange dauert, wie anfangs vereinbart. Das liegt an den unterschiedlichsten Ursachen wie z.B. Verzögerung bei der Kommunikation, Misskommunikation, Ungenauigkeiten in der Ausführung und so weiter.

Es ist ein Problem, dass tatsächlich bei neuen Projekten schwer zu vermeiden ist. Man sollte Verzögerungen am besten von Anfang an mit einkalkulieren.

  1. Geistiges Eigentum und Geheimhaltung

In Deutschland gibt es strenge Gesetze zum Schutz von geistigem Eigentum und von Geschäftsgeheimnissen. Und auch wenn das selbstverständlich erscheint, werden diese Gesetze von ausländischen Unternehmen nicht immer eingehalten.

Der dadurch entstandene Schaden lässt sich oft nicht mehr gut machen und es ist auch ziemlich aufwendig einen Rechtsstreit im Ausland zu führen. Dessen sollte man sich einfach bewusst sein und vertrauliche Firmendaten und geheime Projekte nicht unbedarft abgeben.

  1. Keine Lerneffekte, kein Knowhow

Besonders in der Anfangsphase eines Start-Ups, hat man oft wenige Kenntnisse, wie ein Prozess tatsächlich funktioniert, was den Kunden wichtig ist, und wo Optimierungspotential besteht.

Gibt man nun eine Aufgabe sofort an einen Dienstleister ab, wird man auch in Zukunft nie einen direkten Einblick in diese Prozesse gewinnen.

Ein gutes Beispiel sind hier z.B. Service-Anfragen von Kunden. Diese werden oft als erstes an ein Callcenter oder einen virtuellen Assistenten abgegeben. Dabei können die Erkenntnisse über die Probleme und Sorgen der eigenen Kunden für ein junges Unternehmen Gold wert sein.

Nur durch die Bearbeitung von Problemenin der eigenen Firma, kann man sich langfristig einen Wissensvorsprung vor seiner Konkurrenz erarbeiten. Also am besten immer prüfen: Ist diese Aufgabe wichtig für meinen Wettbewerbsvorteil oder nicht.

Autorenprofil:

Christian GruberChristian Gruber studierte Betriebswirtschaft in Mannheim und Stockholm.

Nach seinem Abschluss arbeitete er zuerst für die Digitalagentur Greatworks, bevor er für die Absolut Company ein Start-Up in Berlin gründete.

Über seine Erfahrungen mit großen und kleinen Unternehmen schreibt er nun im

Strandschicht Blog. Seine Themen sind Automatisierung, ortsunabhängige Arbeit und virtuelle Assistenten.

Weitere Informationen unter: http://strandschicht.de/

(Bild: Strandschicht)

DANKE, FÜR‘S ZU ENDE LESEN!

JETZT NICHTS MEHR VERPASSEN!

Die spannendsten Geschäftsideen und noch mehr Wissen gibt es auch direkt per E-Mail.
Trage Dich hier ein und Du bekommst den kostenlosen Newsletter ab sofort monatlich zum mitlesen.

1 Gedanke zu „Outsourcing: 8 Vor- und Nachteile für StartUps“

Schreibe einen Kommentar

Cookie Consent mit Real Cookie Banner