Headhunting in der Startup-Phase – Chancen und Risiken

Die Personalfindung spielt für jeden Betrieb, besonders aber für Startups eine große Rolle. 

Geeignete Kandidaten zu finden und gezielt anzusprechen wird im Zeitalter der Digitalisierung zunehmend schwieriger, weil qualifizierte Fachleute in Jobportalen wie Xing oder LinkedIn manchmal mit Angeboten von Firmen geradezu überhäuft werden.

Willst du als Startup-Gründer Kandidaten auf dich aufmerksam machen, ist Kreativität und Fingerspitzengefühl gefragt. Es geht in erster Linie darum, die eigenen Stärken gegenüber etablierten Firmen herauszustellen, die im Zweifelsfall deutlich großzügigere Gehälter zahlen. Als Startup verfügen die wenigsten über entsprechende finanzielle Rücklagen, die es ihnen erlauben, mit den Big Playern mitzuhalten. 

Zusätzlich fehlt häufig schlicht die Erfahrung und Expertise, um zuverlässige Aussagen über die Tauglichkeit von Bewerbern zu treffen. Wenn es um rein formelle Qualifikationen geht, so sprechen diese freilich für sich.

Eine Rolle sollten aber auch Soft-Skills sowie private Erfahrungen und Eigenschaften bei der Auswahl spielen, die du weniger gezielt evaluieren kannst, welche aber nichtsdestotrotz ausschlaggebend sein können. Schließlich entscheiden nicht zuletzt charakterliche Stärken und Mängel darüber, ob sich ein Mensch harmonisch in Firmen und Arbeitsprozesse einfügen kann. 

Geht es also darum, nicht nur Kandidaten ausfindig zu machen, sondern auch eine umfassende Bewertung derselben durchzuführen, kann es für dich durchaus von Vorteil sein, einen Personaldienstleister zurate zu ziehen. Dieser kann dir helfen, in wichtigen Fachbereichen wie im Vetrieb, passendes Personal zu finden

Im Voraus solltest du selbstverständlich eine Kosten-Nutzen-Rechnung erstellen. Wie diese aussehen könnte, erfährst du im Folgenden. 

Arten von Personaldienstleistern: 

Zuerst solltest du aber einen Überblick über die verschiedenen Arten von Dienstleistern gewinnen. 

Personalvermittler: 

  • Übernehmen die Vermittlung von Fach- und Führungskräften. 
  • Sind nicht in beratender Funktion tätig, viel eher präsentieren sie Lebensläufe von potenziellen Kandidaten, die sie aus Datenbanken zusammenstellen.
  • Gestalten die Kandidatensuche nicht individuell, da sie nicht exklusiv von Firmen beauftragt werden. 
  • Bezahlung erfolgt in Form von Provisionen. 

Headhunter: 

  • Wird als Begriff häufig genutzt, variiert allerdings in seiner Bedeutung. 
  • Vermittelt im weitesten Sinne Fachkräfte.
  • Seine Tätigkeit kann auch das Abwerben von Personal bei anderen Firmen einschließen. 

Personalberater: 

  • Finden ebenfalls Fach- und Führungskräfte, vor allem solche für anspruchsvolle und schwierig zu besetzende Positionen.
  • Betreuen Firmen umfassend, indem sie die Rahmenbedingungen für Fachpersonal analysieren und den gesamten Prozess der Rekrutierung begleiten. 
  • Deren Vergütung schließt die beratende sowie die Vermittlungstätigkeit ein. 

Bevor du einen Personaldienstleister engagierst, solltest du dir also darüber im Klaren sein, wie umfassend die jeweilige Tätigkeit und/oder Beratung ausfallen soll.

Zusatzleistungen gehen selbstverständlich mit höheren Kosten einher, gleichzeitig erhöhst du dadurch aber auch deine Chancen, eine optimale Angestelltenauswahl zu treffen. 

Risiken und Chancen: 

Ein Personaldienstleister kann, wie vorher schon angesprochen, im Bewerbungsprozess hilfreich sein, indem er unerfahrenen Firmengründern das Know-how im Personalbereich bietet, über das sie im Zweifelsfall noch nicht verfügen.

Viele Berater bieten neben der Vermittlung von Kandidaten, die zu ihren Hauptaufgaben gehört, auch Beratungen zu den Themen: Gehälter, interessante Benefits, Arbeitsverträge, Durchführung von Vorstellungsgesprächen o. Ä. an. Im Rahmen ihrer Anwerbetätigkeit haben sie auch die Möglichkeit, Kandidaten anzusprechen, die von sich aus nicht auf dein Startup zugegangen wären. 

Gute Headhunter kennen nämlich passende Fachkräfte, die das jeweilige Fähigkeitenprofil erfüllen oftmals seit Jahren. Gleichzeitig verfügen sie über entsprechend hohe Kontingente auf den Stellenmärkten, sodass sie vergünstigte Stellen für dein Startup ausschreiben können. 

Die jeweiligen Kandidaten, die infrage kommen, können sie dann im persönlichen Gespräch für dein Unternehmen gewinnen, ohne dessen Namen im Voraus genannt zu haben.

So können Mitarbeiter beworben werden, indem ihnen der Berater gezielt die Vorteile vor Augen führt, die dein Startup im Allgemeinen bieten.

Beispielsweise: 

  • Mitarbeiter haben meist direkten Einfluss auf die Entwicklung des Unternehmens. 
  • Hierarchien sind in der Regel vergleichsweise flach. 
  • Arbeitsweisen werden dynamisch entwickelt und optimiert. 
  • Aufgabengebiete sind oft vielfältiger und weniger klar umgrenzt als in größeren Unternehmen. 
  • Für ambitionierte und engagierte Kandidaten bieten sich schnelle Aufstiegschancen. 
  • Belegschaften bestehen meist aus jungen Menschen. 
  • Viele Startups offerieren Angestellten Unternehmensbeteiligungen, die durchaus lukrativ sein können. 

Bevor der Kandidat also im Rahmen einer Vorauswahl deine Firma vorschnell aussortieren kann, weil das gebotene Gehalt oder bestimmte Rahmenbedingungen nicht seinen Vorstellungen entsprechen, kann der Headhunter ihn von den individuellen Stärken deines Betriebs überzeugen. 

Wenn du all dies in deine Denkprozesse einbeziehst und zum Schluss kommst, dass es sich durchaus lohnt, einen Personaldienstleister zu engagieren, bleibt freilich noch die Frage, wie du einen geeigneten findest. Dieser Punkt beinhaltet nämlich – in Verbindung mit den einhergehenden Kosten – einen großen Risikofaktor

Neben seriösen Beratern gibt es eben auch eine ganze Reihe von solchen, die weder die nötige Erfahrung und Expertise, noch den Willen einbringen, sich intensiv mit den speziellen Bedürfnissen deiner Firma auseinanderzusetzen. 

Es gibt allerdings Ansatzpunkte, wie du Erstere und Letztere unterscheiden kannst. 

Punkt 1: 

Ein seriöser Berater wird erst Zeit und Energie in die Analyse deines Unternehmens und die individuellen Anforderungen für die Fachbereiche investieren, bevor er eine Beurteilung abgibt. 

Erst dann wird er entscheiden, ob er deine jeweiligen Personalprobleme lösen kann und wie viel Zeit er benötigt. Bestätigt dir ein Berater sofort, ohne sich eingehender mit dem Auftrag befasst zu haben, dass er eine Lösung findet, ist er wahrscheinlich nicht vertrauenswürdig. 

Punkt 2: 

Er sollte sich in der jeweiligen Branche oder dem Fachbereich auskennen, um die Qualifikationen von Bewerbern einschätzen und bewerten zu können. Auch erfahren im Umgang mit Menschen sollte er sein, um einordnen zu können, ob die Kandidaten mit der Firmenphilosophie deines Unternehmens kompatibel sind. 

Diese Themen solltest du gezielt während des ersten Gesprächs mit dem Dienstleister ansprechen. 

Punkt 3: 

Der Berater sollte sich im Allgemeinen Zeit nehmen, wenn es um die Beurteilung des Verfahrens geht. Wenn du ihm eine Stellenanzeige schickst und er daraufhin voreilig verspricht, den Auftrag abzuwickeln, solltest du Vorsicht walten lassen. Ein guter Berater würde im Vorhinein mehr Informationen verlangen. Man kann also in diesem Fall davon ausgehen, dass es ihm in erster Linie um die Provision geht. 

Fazit: 

In der Frage, ob das Heranziehen eines professionellen Beraters sinnvoll ist, kann dir niemand eine pauschale Antwort liefern. Es hängt sowohl von den Kosten ab, die du in die jeweilige Tätigkeit bereit bist, zu investieren, als auch von der Zeit, die du opfern kannst, um einen guten und seriösen Partner zu finden.

Nicht zuletzt ist jede Art von Beratertätigkeit nur zielführend, wenn du sie in die übergeordnete Kostenaufstellung des Unternehmens eingliedern kannst, ohne dein Startup zu überlasten. In jedem Fall gilt es, sich also intensiv mit der Thematik und den zu erwartenden Vor- sowie Nachteilen auseinanderzusetzen. 

DANKE, FÜR‘S ZU ENDE LESEN!

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