Healthcare-Startup Mynoise erobert Silicon Valley

Diese Schlagzeile würde der Mynoise Gründer Dr. Uso Walter gern einmal über das junge Unternehmen lesen. Mit ihren Lösungen gegen chronischen Tinnitus gewannen er und sein Team den Businesswettbewerb Startup Ruhr 2015. Wie die Pioniere der Internetmedizin mit ihrer Tinnitus-Therapie genau helfen, erfahrt Ihr im MeinStartup-Gründerinterview:

Herr Dr.Walter, kurz und knapp: Erklären Sie Ihre Geschäftsidee?

Wir entwickeln eine online-Therapie einschließlich aller notwendigen Therapietools für Patienten mit chronischem Tinnitus, da diese leider immer noch häufig schlecht oder gar nicht versorgt sind und es mittlerweile gute Möglichkeiten gibt, auch einen chronischen Tinnitus zu behandeln.

Was genau war der Auslöser für den Start eines eigenen Business?

Als HNO-Arzt beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit dem Thema Tinnitus und habe auch schon Therapiekonzepte mit Ärztenetzen und der Deutschen Tinnitusliga umgesetzt. Um noch mehr Patienten zu erreichen und ihnen einen unkomplizierten Zugang zu einer Behandlung zu ermöglichen, bot sich das Internet als ideales Medium an.

Was macht Ihr Geschäftsmodell einzigartig – was ist der USP?

Die Digitalisierung erreicht immer mehr Lebensbereiche, nur in der Medizin wird mehr darüber geredet als getan.

Wir führen weltweit erstmals eine komplette online-Therapie für eine häufig vorkommende, chronische Erkrankung ein und sind meines Wissens nach die erste reine Internet-Firma im Bereich der medizinischen Grundversorgung.

Wo sehen Sie Ihre Zielgruppe bzw. wer sind Ihre Wunschkunden?

Erstmal natürlich alle Menschen mit chronischem Tinnitus, die wir einerseits kostenlos über ihre Erkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten informieren und ihnen andererseits alle notwendigen Therapiebausteine anbieten.

Darüber hinaus vertreiben wir mit den binnibeats aber auch Soundateien auf der Basis von Binaural Beats, die zur Entspannung und zur Einschlafhilfe dienen und dadurch für jeden Menschen mit Stress interessant sind.

Auch die Hörtrainings-App, die nächstes Jahr auf den Markt kommen wird, hilft nicht nur Tinnituspatienten, sondern allen, die schon etwas schlechter hören oder schlichtweg zu viel um die Ohren haben, wie man so schön sagt…

Wie viel Geld wurde bis zum Start investiert und wie lange war die Vorlaufzeit?

Wir haben im Sinne eines Lean Startup zunächst einmal Anfang 2014 eine frequenzspezifische akustische Tinnitus-Therapie online gestellt, die in der Entwicklung einschließlich der Web-Seite 5000,- Euro und ein halbes Jahr Arbeit gekostet hat.

Mit den laufenden Einnahmen wurden dann die nächsten Schritte finanziert.

Wie sieht es mit der Einnahmeseite aus – auf welchen Weg werden Geldrückflüsse erzielt?

Wir vertreiben, wie gesagt, seit Anfang 2014 die akustische Therapie und decken damit die laufenden Kosten. Mit den binnibeats und einem verbesserten Marketing erhoffen wir uns für 2016 höhere Umsätze.

Welche Werbe- bzw. PR-Aktion hat bis dato für den größten Bekanntheitsschub gesorgt?

Wir hatten ganz am Anfang eine Pressemitteilung, die überwiegend von der lokalen Duisburger Presse aufgegriffen wurde.

Am meisten hat uns sicher der Gewinn des Businesswettbewerbs Startup Ruhr 2015 und jetzt des deutschen Finales von Get in the Ring genutzt.

Aber auch die regelmäßigen Social-Media Posts und ein Web-Blog sorgen langsam, aber sicher für einen höheren Bekanntheitsgrad.

Welche Vision verfolgen Sie und welche Schlagzeile würden Sie gern mal über Ihr Unternehmen lesen?

Die Vision ist ganz klar, DIE Plattform für Patienten mit Tinnitus zu werden und dadurch eine effektive und gleichzeitig kostengünstige medizinische Versorgung rund um die Uhr zu gewährleisten.

Als Schlagzeile wäre super: „Die Pioniere der Internet-Medizin: Mynoise erobert das Silicon Valley!“

Auf welche 3 Tools/Komponenten können Sie bei der täglichen Arbeit nicht verzichten und warum?

Ganz analog: Mein dickes Schreibheft von Page, um jederzeit meine Ideen zu skizzieren, Evernote, um nichts zu vergessen und Camtasia als Filmsoftware für Vorträge und Erklärvideos

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg – worauf kommt es wirklich an?

Es macht einfach Spaß, wenn man sieht, dass eine Idee funktioniert und das Feedback stimmt. Überhaupt ist die Möglichkeit, Ideen zu entwickeln und neue Menschen kennenzulernen das Spannendste an der ganzen Sache!

Welchen Fehler würden Sie aus ihrer Erfahrung heraus jungen Gründern ersparen?

Keinen ;-) Man lernt nur durch die eigenen Fehler, nicht durch die von anderen…

Welche Frage sollte sich eine Unternehmerin bzw. ein Unternehmer mindestens einmal gestellt haben?

Die nach der eigenen Motivation. Wenn man selbst nicht begeistert ist, begeistert man auch keinen anderen.

Mit welchen drei Worten würden Sie sich selbst beschreiben?

Querdenker, kommunikationsfreudig, innovativ

DANKE, FÜR‘S ZU ENDE LESEN!

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