Machine2Human Solutions setzt auf künstliche Intelligenz für besseren Kundenservice

Machine2Human Solutions ist ein Leipziger Startup, welches künstliche Intelligenz zur Wissensverarbeitung einsetzt. Dabei entwickelt das Jungunternehmen für Produzenten und Hersteller eine intelligente Wissensverarbeitung im Kundensupport, indem sie Wissen erarbeiten, repräsentieren und kommunizieren. Doch mehr dazu von Julian Ziebarth (im Foto rechts mit seinem Co-Gründer Dr. Sascha Griffiths).

Julian, kurz und knapp: Pitche Deine Geschäftsidee?

Wir bei M2H entwickeln KI-basierte Software für den komplexen Kundenservice, welche:

1. Wissensdatenbanken nur durch das Auslesen von Dokumenten und alten Servicetickets sowie dem Mithören von Kundengesprächen generiert

2. Dem Servicemitarbeiter während des Kundengesprächs eine Live-Fehleranalyse zur Verfügung stellt

3. repetitive Aufgaben wie z.B. das Schreiben von Servicetickets gänzlich übernimmt.

Hierdurch bündeln wir das Wissen aller hochqualifizierten Mitarbeiter in dem Umfeld und stellen es umgekehrt wieder allen Mitarbeitern zur Verfügung – Für einen genaueren und nachhaltig besseren Kundenservice.

Was genau war der Auslöser für den Start in ein eigenes Business?

Für mich persönlich war schon seit langem klar, dass ich irgendwann ein eigenes Unternehmen gründen möchte. Mein alter Chef Andreas hat mir in meiner Zeit als Betriebsleiter zudem auch die schönen Seiten am Unternehmer Dasein gezeigt: Visionen in die Realität umsetzen, Menschen einen sicheren Arbeitsplatz geben und damit seinen Teil für die Gesellschaft zu tun. 

Als ich dann meinen Mitgründer Sascha über 2b AHEAD Ventures kennengelernt habe und wir gemeinsam die Ideen zu M2H ausgearbeitet haben war mir klar: Jetzt ist es so weit! Mit Sascha als CTO und diesem Projekt möchte ich meine nächsten Jahre verbringen.

Was macht das Geschäftsmodell einzigartig – was ist der USP?

Einzigartig ist unsere Kombination der aktuellen KI-Möglichkeiten gemeinsam mit einer Sprachanalyse und der Abbildung des Arbeitsprozesses einer Kundenservice Hotline im komplexen Maschinenumfeld. 

Dadurch analysiert unsere Software das Gespräch zwischen dem Kunden und dem Servicemitarbeiter und erstellt dabei eine eigene Fehleranalyse auf Basis des gesammelten Wissens der Fachabteilung. Unser Produkt wurde entwickelt, um den Service zu unterstützen und ihn zu entlasten, nicht um ihn zu ersetzen!

Wo siehst Du die Zielgruppe bzw. wer sind die Wunschkunden?

Unsere Zielgruppe sind Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau und jeder, der einen Kundenservice für komplexe Produkte anbietet.

Wie viel Geld wurde bis zum Start investiert und wie lange war die Vorlaufzeit?

Ein halbes Jahr vor der Gründung begann unsere Arbeit an dem Projekt M2H gemeinsam mit dem Leipziger Company-Builder 2b AHEAD Ventures. Seitdem ist viel passiert, das Investment liegt im sechsstelligen Bereich.

Wie sieht es mit der Einnahmeseite aus – auf welchem Weg werden Geldrückflüsse erzielt?

Einnahmen erzielen wir durch den Vertrieb unseres Produkts im SaaS Modell an unsere Kunden. Ein Gewinn für beide Seiten: Der Kunde braucht kein großes Anfangsinvestment zu tätigen und hat planbare wiederkehrende Kosten und wir können nachhaltige monatliche Einnahmen generieren. 

Ferner können wir uns vorstellen, Forschungsarbeit in Unternehmen zum Thema „welche Daten haben wir bei uns, die sich digitalisieren und clustern lassen?“ anzubieten, die Vorarbeit für eine jede Wissensdatenbank.

Welche Werbe- bzw. PR-Aktion hat bis dato für den größten Bekanntheitsschub gesorgt?

Bisher haben bei uns noch keine relevanten PR-Aktionen stattgefunden, da wir noch so kurz nach der Gründung sind. Sicherlich wird sich das aber im Juni ändern, wenn wir in der Digital Pitch Area des ruhrSUMMIT 2022 am 14.6 in Bochum und auf dem 4. Innovation Forum Zerspanungstechnologie am 21.6 in Tuttlingen zu finden sind.

Welche Vision verfolgt Du und welche Schlagzeile würdest Du gern mal über das Unternehmen lesen?

Meine Vision und damit auch die Vision des Teams ist es, künstliche Intelligenz zur Unterstützung der Menschen im Kundenservice zu entwickeln. 

Wir möchten ein positives Bewusstsein und Akzeptanz dafür schaffen, dass KI zur Verbesserung und Entlastung des Menschen genutzt werden kann und nicht, um Menschen zu ersetzen. Zusätzlich wollen wir den Einsatz von M2H so sehr vereinfachen, dass auch kleine Unternehmen eine wirtschaftliche Möglichkeit bekommen, KI im Kundenservice einzusetzen und das Wissen von Mitarbeitern in Datenbanken zu sichern.

Ich denke die Schlagzeile „M2H revolutionierte den deutschsprachigen Kundenservice – jetzt auch den multilingualen!“ ist ein großartiges Ziel für uns.

Auf welche 3 Tools/Apps kannst Du bei der täglichen Arbeit keinesfalls verzichten und warum?

1. Smartphone zur Kommunikation mit allen möglichen Menschen (Communication is key)

2. Unternehmen online von DATEV mit dem ich die Buchhaltung etc. über ein Tool organisieren kann

3. das Internet! (hört sich selbstverständlich an, merkt man auch erst wenn man regelmäßig Bahn fährt)

Was bedeutet für Dich persönlich Erfolg – worauf kommt es wirklich an?

Ich werde mich selbst eines Tages als „Erfolgreich“ bezeichnen, wenn ich ein Unternehmen aufgebaut habe in dem Menschen nicht nur einen Arbeitsplatz finden, sondern ein zweites Zuhause. 

Eine großartige Arbeitsatmosphäre schaffen, Menschen zusammenzubringen, die im Team über sich hinauswachsen und ihre persönlichen Ziele erreichen. Dazu gehört auch die soziale Absicherung und sichere Arbeitsplätze. Ich bin der Meinung, der Unternehmenserfolg stellt sich dadurch von allein ein. Dafür arbeite ich jeden Tag.

Mein Traum: Forbes 30 under 30. Warum? Nicht wegen der Auszeichnung, sondern weil dies bedeuten würde, dass ich persönlich mit meinem Handeln zur positiven Veränderung einer ganzen Branche beigetragen habe.

Welchen Fehler würdest Du aus der eigenen Erfahrung heraus jungen Gründern ersparen?

Nun gut, aktuell bin ich wohl selbst noch ein junger Gründer, weshalb die meisten Fehler noch vor mir liegen. Was ich aber jetzt schon raten kann: Nur weil ihr ein agiles Startup gegründet habt, heißt das nicht, dass euer neues Unternehmensumfeld genauso agil ist. 

Das war unsere erste Fehleinschätzung. Kunden, Lieferanten, Dienstleister. Stellt euch darauf ein, dass vieles deutlich länger dauern wird, wie ihr es euch vorstellt. Aber: Lasst euch nicht entmutigen. Das sind nur kleine Hürden, die Ihr überwinden werdet.

Welche Frage sollte sich eine Gründerin bzw. ein Gründer mindestens einmal gestellt haben?

Bin ich wirklich dazu bereit, über die Grenzen hinauszugehen? Mich mit vielen Sachen auseinanderzusetzen, von denen ich noch nie gehört habe? Die Verantwortung für dich und die Existenzen deines Teams zu tragen?

Falls ja à Go for it! Dafür wirst du mit unglaublichen Erfahrungen belohnt und Menschen, die du sonst nie kennengelernt hättest.

Mit welchen drei Worten würdest Du dich selbst beschreiben?

Analytisch, Selbstreflektiert, Ungeduldig (ja, auch die negativen gehören dazu).

DANKE, FÜR‘S ZU ENDE LESEN!

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