Im Internet werben mehr als 1000 Weinshops um die Gunst der deutschen Weinliebhaber. Doch bei der riesigen Auswahl an edlen Tropfen ist es schwierig, den rechten Überblick zu behalten. Deshalb haben Daniel Schmerbauch und Helge Morgenstern mit vinoa ein Suchmaschine nur für Weine entwickelt.
Daniel und Helge, kurz und knapp: Pitcht Eure Geschäftsidee?
Daniel: vinoa ist eine Suchmaschine für Wein. Außerdem bieten wir Weinliebhabern spannende Artikel, Tipps und Tricks zum Thema Wein. Bei vinoa.de findet absolut jeder genau den Wein, den er sucht.
Ganz egal, ob man einen ganz speziellen Wein und eine entsprechende Online-Bezugsquelle finden möchte – oder ob man noch gar nicht weiß, auf welchen Wein man gerade Lust hat. Wir verkaufen die Weine aber nicht direkt, sondern leiten zu unseren mehr als 80 Partnershops weiter.
Was genau war der Auslöser für den Start in ein eigenes Business?
Helge: Wir waren beide zuletzt im Online-Feinkosthandel tätig. Dort haben wir festgestellt, dass es zahlreiche Online-Weinhändler mit riesiger Auswahl gibt, sodass der Endverbraucher schnell den Überblick verliert. Deshalb haben wir eine Suchmaschine entwickelt, die schnell und unkompliziert zur richtigen Flasche Wein und dem passenden Shop führt.
Was macht das Geschäftsmodell einzigartig – was ist der USP?
Daniel: Es gibt zahlreiche Preissuchmaschinen, die alle nach dem gleichen Prinzip funktionieren: Sie finden das günstigste Produkt.
Für uns geht es bei Wein aber um viel mehr als nur den Preis: die Einzigartigkeit des Geschmacks, das traditionelle Handwerk und die Leidenschaft, die dahinter stecken.
Das spiegelt auch die Funktionsweise unserer Suchmaschine wider. In wenigen einfachen Schritten findet man mithilfe der Filter aus zehntausenden Weinen seinen Lieblingswein.
Wer nicht konkret auf der Suche nach einem Wein ist, kann sich auch einfach in unserem Magazin oder durch Toplisten inspirieren lassen.
Helge: Bald integrieren wir außerdem die ersten stationären Partner und zeigen damit den Nutzern, wo sie ihren Lieblingswein in einem Laden in der Nähe ergattern können.
Wo seht Ihr die Zielgruppe bzw. wer sind die Wunschkunden?
Daniel: Wir freuen uns zunächst grundsätzlich über alle, die vinoa besuchen, weil sie eine Leidenschaft für Wein haben. Mit vinoa wollen wir eine Community aufbauen, wo man sich mit anderen Wein-Fans austauscht oder sich in unserem Magazin inspirieren lässt.
Helge: Wenn wir ins Detail gehen, sprechen wir drei Gruppen von Weintrinkern an:
- “Weinliebhaber” – über 40, die gerne die schönen Dinge im Leben genießen und regelmäßig hochwertige Weine trinken. Sie kennen sich mit Wein gut aus und haben ein Interesse, mehr zu erfahren.
- “Experimentierer” – aus allen Altersgruppen, die gelegentlich in geselliger Runde mit Freunden Wein trinken. Für sie spielt der Preis und die Aufmachung eine wichtige Rolle.
- “Ambitionierte” – Besserverdiener mittleren Alters, die Freude an einem hohen Lebensstandard haben und ihr Weinwissen als eine Art Statussymbol sehen.
Wie viel Geld wurde bis zum Start investiert und was waren bis dato die wichtigsten Meilensteine?
Helge: Die ersten drei Monate haben wir aus unseren eigenen beschränkten Rücklagen finanziert und gelebt. Danach war klar: Wir brauchen Partner, die mit uns auf einer Wellenlänge sind und zu 100 Prozent unsere Vision teilen.
Die haben wir mit Kristof Nordmann, der Nordmann Gruppe und der Klambt Mediengruppe gefunden, die uns sehr früh durch Wandeldarlehen unterstützt haben. Im Rahmen unserer Seedfinanzierung erhielten wir einen mittleren sechsstelligen Betrag.
Daniel: Die wichtigsten Meilensteine waren für uns die Gründung im November 2015 und natürlich der Livegang von vinoa.de im Dezember 2015.
Highlights waren auch der zweite Platz beim “GründerGeist” Wettbewerb und dass wir seit April 2016 die größte deutsche Weinsuchmaschine sind. In diesem Quartal freuen wir uns sehr auf den Launch der offiziellen vinoa App.
Wie sieht es mit der Einnahmeseite aus – auf welchen Weg werden Geldrückflüsse erzielt?
Daniel: vinoa verdient an den Weiterleitungen der Besucher an die entsprechenden Partnershops. Für die Nutzer wird vinoa aber immer kostenfrei sein.
Welche Werbe- bzw. PR-Aktion hat bis dato für den größten Bekanntheitsschub gesorgt?
Helge: Ein Feature im Hamburger Abendblatt im Februar hat uns merklich zu mehr Bekanntheit in und um Hamburg verholfen. Nach solchen Interviews, in denen wir über unsere Leidenschaft zum Thema Wein sprechen, bekommen wir immer sehr viel positives Feedback.
Daniel: Wir haben es mit vinoa aber auch geschafft, eine Facebook und Instagram Community aufzubauen, die unsere Beiträge immer fleißig liked, kommentiert und teilt – und uns so im Social Web unter Weinliebhabern bekannt macht.
Welche Vision verfolgt Ihr und welche Schlagzeile würdet Ihr gern mal über das Unternehmen lesen?
Daniel: Unsere Vision ist es, dass so gut wie jeder Weinkauf bei vinoa beginnt. Wir möchten wichtigste Anlaufstelle rund um Wein werden – hierfür sollen alle weltweit gehandelten Weine gelistet sein.
Als Schlagzeile würden wir am liebsten lesen: „vinoa etabliert sich als größte internationale Weinsuchmaschine“.
Auf welche 3 Tools/Apps könnt Ihr bei der täglichen Arbeit keinesfalls verzichten und warum?
Helge:
1. Google Mail, Calendar, Chat für die alltägliche Kommunikation
2. Trello – darüber organisieren wir im Team sämtliche To-Dos, Ziele und Ideen
3. Kopfhörer und Spotify – wir arbeiten in einem offenen Loft
Was bedeutet für Euch persönlich Erfolg – worauf kommt es wirklich an?
Daniel: Erfolg definiere ich für mich auf verschiedenen Ebenen. Aus unternehmerischer Sicht haben wir dann unser Ziel erreicht, wenn unser Baby vinoa profitabel auf eigenen Beinen stehen kann.
Wenn wir damit der Weinwelt einen Mehrwert geliefert und Arbeitsplätze für Mitarbeiter geschaffen haben, die mit Freude und Elan morgens zur Arbeit kommen.
Helge: Zu sehen, wie sich Mitarbeiter persönlich weiterentwickeln und mit welcher Motivation sie dabei sind.
Zu erleben, wie die Firma Schritt für Schritt erwachsen wird und das in so kurzer Zeit. Privat bedeutet Erfolg für mich, die Herausforderung zu meistern, dass man Familie und Freunde trotz Gründung nicht zu kurz kommen lässt.
Welchen Fehler würdet Ihr aus der eigenen Erfahrung heraus jungen Gründern ersparen?
Daniel: Ich denke, wir haben mit vinoa noch nicht so viele Fehler begangen, die wir bereuen würden. Grundsätzlich ist es wichtig, sich nicht von der eigenen Kreativität ablenken und damit in zu viele Baustellen gleichzeitig hineinziehen zu lassen.
Helge: Kann ich definitiv unterschreiben. Und sich nicht davon unterkriegen lassen, wenn einem auch mal Steine in den Weg gelegt werden und Dinge komplizierter sind, als man sich das vorstellt.
Man sollte als Gründer ein realistisches Bild davon haben, dass es einfach dazugehört, auch mal staubtrockene Verträge zu lesen oder sich um Steuerthemen kümmern zu müssen.
Welche Frage sollte sich eine Gründerin bzw. ein Gründer mindestens einmal gestellt haben?
Daniel:
1) „Wie löse ich dieses Problem?“: Als Gründer ist man permanent mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Wer kein Problemlöser ist oder sich nicht immer wieder diese Frage stellt, wer Tatsachen als gegeben und nicht veränderbar ansieht, wird einen schweren Stand als Gründer haben.
2) „Warum mache ich das?“: Es gibt verschiedene Antriebe, Gründer zu sein. Für den einen ist es eine Chance auf das ganz große Geld, für den anderen die Möglichkeit, seine 15 Minuten Rampenlicht zu bekommen.
Für uns ist es die Erfüllung eines Traums, mit der eigenen Vision selbstständig zu sein, die Idee und das Team wachsen zu sehen, dabei jede Menge Spaß zu haben und idealerweise ein nachhaltiges Konzept in der Welt zu hinterlassen.
Aber egal, was der Antriebsgrund ist: Man sollte seine ehrliche Antwort finden und das Unternehmen genau daran ausrichten.
Mit welchen drei Worten würdet Ihr Euch selbst beschreiben?
Daniel: Zielstrebig, analytisch, überzeugend.
Helge: Neugierig, kreativ, Genießer.
Spannende Idee und die Faktoren einer innovativen Problemlösung sind auch nahezu alle erfüllt.
Die wirklich innovativen Entwicklungen orientieren sich an diesen Faktoren:
1. Dein potentielle Zielkunde hat ein Problem und er weiß auch das er eines hat. Man muss keine neuen Probleme schaffen oder den Kunden überzeugen dass er eines hat.
2. Dein potentieller Zielkunde kann oder will sein Problem selbst nicht lösen. Hier kommt es darauf an ob er es aus Unwissenheit, mangelnder Qualifikation oder anderen fachlichen Gründen nicht lösen kann, oder die Situation des Problems aus Bequemlichkeit akzeptiert.
3. Dein Kunde kann dem Problem nicht aus dem Weg gehen. Er muss langfristig eine Problemlösung finden oder etwas ändern.
4. Dein Kunde hat optimaler Weise einen hohen Leidensdruck und muss auf kürzestem Weg eine Lösung finden. Dies spielt insbesondere mit Punkt 1 und der späteren Preissensibilität eine große Rolle.
5. Es gibt aktuell keine verfügbare Lösung, die das Problem des Kunden löst und sein Bedürfnis vollständig befriedigt. Es kann durchaus Versuche oder Teillösungen geben, aber keine vollständige Lösung.
Kann man hier nachlesen: geschaeftsideen-ebook.de/blog