Du fühlst dich auf irgendeine Weise bedroht und benötigst Hilfe? Mit der Notfall-App enCourage kannst du jetzt nicht nur deine Freunde und Familie benachrichtigen. Viel wichtiger ist, dass Menschen in unmittelbarer Nähe informiert werden, um dir wirklich schnell zu helfen. Teammitglied Dominik Doerner stellt uns das Konzept im Gründerinterview näher vor.
Dominik, kurz und knapp: Pitche Eure Geschäftsidee?
enCourage ist die Notfall-App, die mehr kann. Mit ihr benachrichtigst du Freunde und Familie, sowie die Menschen um dich herum. Schnell, sicher und von überall.
Was genau war der Auslöser für den Start in ein eigenes Business?
Es begann damit, dass sich eine Freundin eines unserer Teammitglieder bedroht fühlte und um Hilfe bat. Er war aber viel zu weit weg, um rechtzeitig da sein zu können und wir bemerkten, dass man da etwas tun musste.
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Was macht das Geschäftsmodell einzigartig – was ist der USP?
Wir benachrichtigen nicht nur ausgewählte Notfallkontakte, sondern auch die Menschen in der unmittelbaren Umgebung. Also eben jene, die wirklich am schnellsten eintreffen und handeln können.
Wo siehst Du die Zielgruppe bzw. wer sind die Wunschkunden?
Als erste Zielgruppe haben wir junge Erwachsene ausgewählt; vor allem solche, die oft abends und/oder alleine unterwegs sind.
Stark vernetzt, mit einem guten Draht zur Technologie und bereit, diese für ihre eigene Sicherheit zu benutzen.
Wie viel Geld wurde bis zum Start investiert und wie lange war die Vorlaufzeit?
In der App-Branche sind zum Glück die anfänglichen Kosten sehr gering. Wir haben vor dem offiziellen Release etwas mehr als ein Jahr an der App entwickelt und einige Tausend Euro ausgegeben.
Diese allerdings hauptsächlich zum Aufbau des Unternehmens und der Abklärung aller juristischen Details.
Wie sieht es mit der Einnahmeseite aus – auf welchen Weg werden Geldrückflüsse erzielt?
enCourage als App ist kostenlos und wird dies auch bleiben. Wir investieren am Anfang also vollständig in das Netzwerk und die Verbreitung. Damit bieten sich für uns dann später mehrere Wege, die wir momentan noch evaluieren.
So würden wir etwa gerne später unsere API für die Entwickler von Sensoren, Smartwatches und Erkennungssystemen öffnen, um auch medizinische oder andere Notfälle über unsere Plattform melden zu können.
Welche Werbe- bzw. PR-Aktion hat bis dato für den größten Bekanntheitsschub gesorgt?
Ehrlich gesagt war unsere bisher erfolgreichste PR-Aktion gar nicht geplant. Wir nahmen im Sommer 2015 mit unserer Idee am Microsoft Imagine Cup teil und kamen sogar ins internationale Finale.
Diese Teilnahme sowie die generelle Begeisterunng in der Gesellschaft für das Thema Zivilcourage brachten uns dann eine große Anzahl an Presseberichten, wie etwa in der Süddeutschen, der Welt, der Wirtschaftswoche oder sogar den RTL Nachrichten.
Welche Vision verfolgt Ihr und welche Schlagzeile würdest Du gern mal über das Unternehmen lesen?
Eigentlich wollen wir nur die Gesellschaft sicherer machen und die Vernetzung unserer modernen Welt dazu nutzen.
Wenn also auch nur eine Gewalttat etwa mit unserer App verhindert werden kann, dann hat sich all das bezahlt gemacht.
Auf welche 3 Tools/Apps kannst Du bei der täglichen Arbeit keinesfalls verzichten und warum?
Zunächst einmal wäre das Team-Messaging Tool „Slack“ zu nennen. Wir managen unsere gesamte Teamarbeit über diese App und haben sie deshalb eigentlich rund um die Uhr offen.
Ebenso nutzen wir das Projektmanagement-Tool „Trello“, natürlich in Slack integriert, um einen Überblick über unsere Arbeit sowohl in der Entwicklung als auch der generellen Unternehmensführung zu behalten.
Zu guter Letzt sind wir als Entwickler große Fans von der Entwicklungsumgebung „Visual Studio“. Schließlich haben wir in dieser alle Projekte für die App und unser Unternehmen erstellt.
Was bedeutet für Dich persönlich Erfolg – worauf kommt es wirklich an?
Erfolg heißt, die eigenen Ideen in die Tat umsetzen zu können und andere genauso zu begeistern wie einen selbst.
Welchen Fehler würdest Du aus der eigenen Erfahrung heraus jungen Gründern ersparen?
Wir haben da vor allem zwei Ratschläge: Zum einen wird alles immer mehr Arbeit benötigen, als man im Vorfeld denkt, also nicht zu knapp planen. Zum anderen macht man sich selbst immer mehr Arbeit, als eigentlich nötig wäre, also sollte schon früh priorisiert werden, was sich lohnt und was nicht.
Welche Frage sollte sich eine Gründerin bzw. ein Gründer mindestens einmal gestellt haben?
„Will ich das auch in einem Jahr noch machen?“. Es ist schade, wunderbare Projekte zu sehen, an denen die Entwickler irgendwann aufgeben oder sich an einem Punkt nur noch durchzwingen.
Mit welchen drei Worten würdest Du dich selbst beschreiben?
Begeistert, Engagiert, Fokusiert.