Professionelle Vermögensverwaltung mit ETFs – scalable.CAPITAL

Das bayrische Startup hat eine Technologie entwickelt, welche es Privatpersonen ermöglicht, Ihr persönliches, global diversifiziertes ETF-Portfolio abzubilden. So kann jedermann in eine zeitgemäße Geldanlage zu niedrigen Kosten mit dynamischen Risikomanagement investieren. Wie genau das funktioniert, erklärt Erik Podzuweit – Mitgründer und Co-CEO von Scalable Capital.

Herr Podzuweit, kurz und knapp: Erklären Sie Ihre Geschäftsidee?

Wir sind ein digitaler Vermögensverwalter und ermöglichen durch den Einsatz von Technologie einer breiten Bevölkerungsschicht den Zugang zu einer hochwertigen Art der Geldanlage, die bislang sehr wohlhabenden Investoren vorbehalten war.

Wir bringen die professionelle Vermögensverwaltung damit in die Mitte der Gesellschaft.

Vereinfacht umfasst unser Service drei Bausteine:

  1. Wir erstellen für unsere Kunden ein global diversifiziertes Portfolio für den langfristigen Vermögensaufbau.
  2. Wir wählen dafür die besten und günstigsten Exchange-Traded-Funds (ETFs) aus.  
  3. Wir überwachen und managen dieses Portfolio fortlaufend mit unserer führenden Risikomanagement-Technologie und automatisieren alle Aspekte rund um die Portfolio-Verwaltung – wie z.B. die automatische Nutzung des jährlichen Steuerpauschbetrages oder die effiziente Wiederanlage von Dividenden.

Was genau war der Auslöser für den Start eines eigenen Business?

Das Gründerteam kennt sich seit Jahren. Wir haben lange Zeit bei Goldman Sachs im Handel und in der Betreuung von Geschäfts- und Privatbanken gearbeitet.

Freunde und Bekannte haben uns oft zu ihrer privaten Geldanlage befragt und leider fehlte uns auf die Frage „Was soll ich mit meinem Geld machen?” eine wirklich gute Antwort.

Banken sind zu teuer, zu Vertriebsorientiert und zu umständlich, Selbermachen kostet zu viel Zeit und Nerven. Scalable Capital ist nun unsere Antwort.

Aus meiner Studienzeit in Kiel kannte ich Professor Dr. Stefan Mittnik, ein weltweit anerkannter Experte auf dem Gebiet der Finanzökonometrie und Risikoforschung. Er lehrt jetzt an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und leitet dort auch das Center for Quantitative Risk Analysis.

Gemeinsam mit ihm haben wir eine Form der Geldanlage geschaffen, die sich auf Technologie und aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse stützt. Damit wollen wir die professionelle Vermögensverwaltung demokratisieren.

Was macht Ihr Geschäftsmodell einzigartig – was ist der USP?

Der Kern unseres Anlagemodells ist das mit Professor Mittnik entwickelte  Verfahren des dynamischen Risikomanagements, eine Technologie, die bislang – wenn überhaupt – nur großen, institutionellen Investoren zur Verfügung stand.   

Jedem Kundenportfolio wird ein numerisch quantifiziertes und der individuellen Risikoneigung entsprechendes Verlustrisiko zugeordnet. Droht eine Überschreitung dieses Verlustrisikos, wird eine automatische Anpassung vorgenommen.

Zum Beispiel durch Umschichtung von risikoreichen Aktien in risikoärmere Anleihen. Somit wird  das Anlagerisiko dynamisch und anlegerspezifisch kontrolliert und schwankt nicht einfach mit den Risiken an den Finanzmärkten.

Unsere Technologie stützt sich dabei auf solide Erkenntnisse der Kapitalmarktforschung.

Zahllose empirische Studien belegen: Während Renditen bzw. Kursänderungen praktisch nicht vorhersehbar sind und „Stockpicking“ somit vergebene Liebesmüh ist, lässt sich die Entwicklung von Risiken gut prognostizieren. Dies macht sich Scalable Capital zu Nutze. 

Wo sehen Sie Ihre Zielgruppe bzw. wer sind Ihre Wunschkunden?

Wir sprechen vor allem digital-affine Menschen an, die einen erstklassigen und umfassenden Service für ihre Geldanlage suchen, der moderne Technologie und wissenschaftliche Erkenntnisse vereint.

Viele gut ausgebildete Menschen sind beim Thema Geldanlage zu Recht frustriert und lassen das Geld daher einfach auf dem Konto liegen. Vertriebsorientierte Beratung, bei der man auch noch physisch einen Termin in einer Filiale wahrnehmen und sich Verkaufsgesprächen aussetzen muss, ist für sie eine wahre Qual.

Selbst investieren, z.B. günstige ETFs für ein eigenes Online-Depot zu kaufen, ist ihnen allerdings auf die Dauer zu aufwendig.  

Genau hier setzen wir an und bieten erstmalig in Deutschland Kunden eine professionelle Vermögensverwaltung, die konsequent Technologie einsetzt, um alle Kostentreiber, die für eine erfolgreiche Geldanlage unnötig sind, auszuschalten.

Wie viel Geld wurde bis zum Start investiert und wie lange war die Vorlaufzeit?

Wir haben Scalable Capital im Dezember 2014 gegründet. In unserer ersten Finanzierungsrunde konnten wir bereits einige Millionen Euro einsammeln. 

Wie sieht es mit der Einnahmeseite aus – auf welchen Weg werden Geldrückflüsse erzielt?

Wir erheben eine jährliche All-in-Gebühr von 0,75 Prozent des durchschnittlich verwalteten Vermögens. Das schließt die Konto- und Depotführung inkl. aller Handelsgebühren für Portfolioumschichtungen ein.

Es gibt keine versteckten Kosten, Ausgabeaufschläge oder sonstige Provisionen.

Welche Werbe- bzw. PR-Aktion hat bis dato für den größten Bekanntheitsschub gesorgt?

Wir stehen noch ganz am Anfang und freuen uns natürlich über mediale Aufmerksamkeit. Unser Fokus liegt aber auf der Entwicklung einer hochwertigen Dienstleistung.

Denn die wertvollste Art der Werbung ist es, wenn Kunden uns an ihre Bekannten, Freunde oder Familie weiterempfehlen. Geldanlage ist schließlich Vertrauenssache.

Welche Vision verfolgen Sie und welche Schlagzeile würden Sie gern mal über Ihr Unternehmen lesen?

Die private Geldanlage wird sich in den nächsten 10 Jahren stärker verändern als in den letzten 30 Jahren.

Der Einsatz und die Akzeptanz von Technologie wird sie günstiger und transparenter machen und vor allem einer breiten Kundengruppe eine bessere Qualität der Geldanlage ermöglichen.

Diese Veränderung  wird die Finanzsituation vieler Privatinvestoren, die aktuell von einer qualitativ hochwertigen Geldanlage praktisch ausgeschlossen sind, deutlich verbessern und ihnen somit auch eine bessere Versorgung im Ruhestand sichern.

Wir wollen diesen Wandel maßgeblich mitgestalten und die erste Anlaufstelle für modernes, intelligentes Investieren werden.

Auf welche 3 Tools/Komponenten können Sie bei der täglichen Arbeit nicht verzichten und warum?

Fax, Pager und Stempelkissen.

Aber im Ernst: Wir versuchen, alle Prozesse weitestgehend zu digitalisieren, um unsere Strukturen schlank und flexibel zu halten und somit für den Kunden bequem und agil zu sein.

Als Technologie-Unternehmen wollen wir immer ganz vorne dabei sein, wenn es um sinnvolle technische Innovation geht.

scalable.CAPITAL-Gründerteam
scalable.CAPITAL-Gründer: Florian Prucker (links) und Erik Podzuweit

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg – worauf kommt es wirklich an?

Auch wenn es sich etwas abgedroschen anhört: das zu tun, worauf man Lust hat.

Es gibt einen gute Testfrage, um das herauszufinden: „Was würde ich in meinem Leben ändern, wenn ich morgen im Lotto gewänne?“

Für mich ist die Antwort klar: das Geld bei Scalable Capital investieren und wieder zur Arbeit gehen.

Welchen Fehler würden Sie aus ihrer Erfahrung heraus jungen Gründern ersparen?

Versucht nicht jedem zu gefallen. Entwickelt Euer Produkt messerscharf für Eure Zielkundschaft und niemand anderen.

Lasst Euch in vielen Dingen beraten und nehmt Hilfe an, aber lasst Euch niemals in diesem Punkt hereinreden. Nur Ihr als Gründer versteht Eure Zielkunden und deren Probleme.

Welche Frage sollte sich eine Unternehmerin bzw. ein Unternehmer mindestens einmal gestellt haben?

Bin ich die/der Beste/Schlauste in meinem Gründerteam?. Wenn ja, dann ist das Team, das sie bisher aufgebaut haben, noch nicht gut genug.

Mit welchen drei Worten würden Sie sich selbst beschreiben?

Gut in Mathe.

DANKE, FÜR‘S ZU ENDE LESEN!

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