Worauf Gründer bei der Standort-Wahl für den eigenen Server achten müssen

Der richtige Platz für Ihren Server

Gerade Startups können in der Regel aufgrund ihrer digitalen Geschäftsmodelle nur noch schwer auf den Einsatz von Computertechnik verzichten.

Ganz im Gegenteil, spezielle Servereinheiten gehören in vielen Jungunternehmen zur Standardausrüstung dazu. Diese gilt es dauerhaft zu schützen.

Wenn von einem sicheren Server die Rede ist, denkt man zuerst an den Schutz vor digitalen Hackerangriffen mittels Trojanern, Viren oder Würmern. Potentielle Schäden durch physische Einflüsse werden jedoch leider oft vernachlässigt, oder liegen erst gar nicht im Fokus der IT-Sicherheit.

Dabei bildet der eigene Serverraum nicht selten das Herz des Unternehmens. In ihm sind in der Regel alle Kundendaten gespeichert. Der Schutz dieser Daten ist deshalb von höchster Wichtigkeit. Denn der Ausfall der Technik stellt nicht selten ein essentielles Problem für das gesamte Business dar.

Server physikalisch absichern

Doch viel zu oft vernachlässigen Unternehmen die physikalische Sicherheit ihrer IT-Anlagen. Durch die Planung der Büroräume werden Überlegungen zum Brandschutz zwar zumeist noch aufgegriffen.

Aber der Schutz des Rechenzentrums durch weitergehende Maßnahmen wie spezielle Feuerlöscher, zusätzliche Brandschutzanlagen oder angemessene Klimatisierung kommen nur selten zur Sprache.

Diese verlieren zudem vollständig ihre Relevanz, wenn Teile der IT durch unzureichende Zutrittskontrollen, fehlende Einbruchmeldesysteme oder nichtvorhandene Videoüberwachung umgegangen werden.

Denn während digitale Bedrohungen durch die viel zitierten Hackerangriffe auf der Netzwerkebene wirken, setzen die physikalischen Bedrohungen an der Basis der Datencenterabsicherung an.

Hierzu zählen vor allem Gefahren wie der Zutritt von nichtautorisierten Personen, Brände, Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit. Denn solche nichterwünschte Einflüsse stellen ein besonders hohes Risiko für die oftmals sehr sensiblen Geschäftsdaten eines Startups und die mitunter sehr teure IT-Infrastruktur dar.

Die wichtigsten Punkte zur Gefahrenabsicherung

Serverräume sind in den seltensten Fällen schon bei ihrer Betriebsaufnahme maximal bestückt. Vielmehr wachsen sie mit ihren Anforderungen. Das betrifft die Rechenleistung, ebenso wie die erforderlichen Infrastruktur-Systeme und den dazugehörigen Schutz.

Die Absicherung eines Serverraums umfasst somit verschiedene Aspekte und bedarf immer einer sorgfältigen Planung. Die allgemeine und vor allem die physikalische Sicherheit von Server-Räumen sollte zudem regelmäßig überprüft werden.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die verschiedenen Bedrohungen, Folgeschäden und die entsprechenden Schutzmaßnahmen kompakt zusammengefasst.

Physikalische Bedrohungen in Serverräumen
Bedrohung Schaden Schutz
Lufttemperatur in Räumen, Racks und Geräten Geräteausfälle und kürzere Lebensdauer durch Überhitzung bzw. starke Temperaturschwankungen Temperatursensoren
Luftfeuchtigkeit in Räumen und den Racks Geräteausfälle durch statische Aufladungen an Punkten mit niedriger Luftfeuchtigkeit, Kondensation an Punkten mit hoher Luftfeuchtigkeit Feuchtigkeitssensoren
Flüssigkeitslecks in Kühlkreisläufen Flüssigkeitsschäden an Boden, Geräten, Verkabelung Lecksensoren
Bedienungsfehler, unautorisierter oder gewaltsamer Zugriff Geräteschäden und -ausfälle, Datenverlust, Diebstahl und Sabotage Videoüberwachung, Bewegungsmelder, Glasbruchsensoren, Vibrationssensoren
Rauch / Feuer Geräteausfälle, Verlust von Daten und Ausstattung Rauchsensoren
Luftverschmutzung durch Flüchtige Chemikalien Geräteausfälle aufgrund von erhöhter statischer Elektrizität und durch Partikel verstopften Filtern/Lüftern Chemikalien- / Wasserstoffsensoren Staubsensoren

 

In der Praxis zeigt sich, dass oft aber schon die einfachsten Sicherheitsprinzipien vernachlässigt werden. Dabei lässt sich vieles davon bereits mit geringen oder keinerlei Kosten umzusetzen.

Grundlegende Regeln für die Serversicherheit

  • Serverraum stets verschlossen halten
  • Zugang nur für autorisierte Personen
  • Serverraum nicht explizit ausschildern
  • Brand- und Rauchmeldeanlage installieren
  • Feuerlöscher in Raumnähe installieren
  • Serverraum ist kein Abstellraum
  • Wasserleitungen im Serverraum vermeiden
  • Server in fensterlosen Raum platzieren
  • Antistatische Bodenbeläge verwenden

Fünf Tipps für mehr Sicherheit im Server-Raum

Serverraum jederzeit im Blick

Nicht selten gibt es keine besonderen Sicherheitsmaßnahmen zur Zutrittskontrolle oder als Schutz vor Einbrüchen oder Manipulationsversuchen. Videoüberwachung schafft mehr Sicherheit, denn so sind selbst entlegene IT- und Serverräume stets im Blickfeld. Ohne zusätzliche Personalressourcen lässt sich jederzeit per Videoaufzeichnung nachvollziehen, ob etwas im Serverraum verändert wurde.

Umgebungswerte permanent überwachen

Sensoren zur Kontrolle der Umgebungsbedingungen messen Gefahrenquellen wie Rauchentwicklung, Luftströme oder Staub rund um die Uhr. Sobald ein gewisser vordefinierter Schwellenwert überschritten wird, schlägt das System Alarm. Per E-Mail oder Telefon werden dann automatisch die relevanten Personen verständigt. So lassen Ausfallzeiten frühzeitig verhindern.

Stets für ausreichend Kühlung sorgen

Server müssen permanent gekühlt werden, da sie rund um die Uhr arbeiten. Eine professionelle Kühlung sorgt bereits bei kleineren Anlagen für hohen Nutzen. Denn Raumtemperaturen von über 30 °C reduzieren die Lebensdauer der IT beträchtlich. Experten sind sich sogar einig, dass jede Steigerung um 10 °C die Lebenszeit der Server nochmal um die Hälfte reduziert. Für die Temperaturregelung lassen sich je nach Serverleistung auch verschiedene Kühlsysteme nutzen. Hierzu zählen einfache Lüftungsgebläse, nachträglich installierbare Belüftungssysteme oder komplett eigenständige Klimaanlagen.

Stromversorgung dauerhaft sicherstellen

Jedes IT-System braucht eine perfekte Stromversorgung, die das öffentliche Stromnetz allein nicht gewährleisten kann. USV-Systeme schützen die wichtige Unternehmensdaten durch eine unterbrechungsfreie Stromversorgung. So sind die Server dauerhaft vor Überspannungsschäden oder auch Blitzeinschlägen geschützt.  Wer sich von Beginn an für modulare, wartungsfreundliche und skalierbare USV-Lösungen entscheidet, der spart bei steigenden IT-Anforderungen hohe Ersatzinvestitionen.

Ordnung im Serverraum

Ein guter Serverraum muss leicht erreichbar und vor allen Dingen ordentlich und sauber sein. Denn Ordnung zahlt sich aus. Schließlich die müssen Serverräume regelmäßig gewartet werden. Da wäre es wenig hilfreich auf ein Sammelsurium von Kabelsträngen zu treffen. Vielmehr sollten sie gut voneinander unterscheidbar sein. So lassen sich defekte Materialien schnell lokalisieren und austauschen. Zudem können ungeordnete oder gar herumliegende Kabel die Luftzirkulation negativ beeinflussen.

DANKE, FÜR‘S ZU ENDE LESEN!

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